Dilemma nach misslungener Prüfung/wie Prüfungsangst überwinden?

Hallo zusammen!

Achtung es folgt ein Roman…

Ich möchte Euch mein Problem schildern und hoffe dass Ihr ein paar ermutigende Tipps für mich habt. Ich habe nach einigen Jahren als Sozia meines Mannes beschlossen, nun mit 41 Jahren auch endlich selbst zu fahren, habe im Februar diesen Jahres die Theorieprüfung ohne Probleme bestanden und hatte dann ab April auch Fahrstunden. Mein Fahrlehrer, ein sehr wortkarger Mann, war von Anfang an scheinbar zufrieden mit mir. Die wenigen Sätze, die er sprach waren u.a.:

„Ich kann nach der ersten Fahrstunde sagen, ob es bei jemandem passt oder nicht.. Bei dir passt.“

Oder aber: „Klappt doch ganz gut, das wird schon“ Wenn ich ihn nach wortlosen Übungsfahrten darauf ansprach, dass er keine Bemerkung gemacht hatte, kam nur sowas wie:“Ja, dann ist doch gut, wenn ich was zu meckern hätte, hätte ich es getan.“

Diese Wortkargheit zog sich nun also durch jede Fahrstunde, es gab selten Kritik von ihm, noch seltener eine Erklärung oder Anweisung zur Verbesserung von Unsicherheiten. Meine größte Unsicherheit, die sich auch nach mehreren Fahrstunden nicht wirklich verbesserte, war das enge und langsame Abbiegen, also aus Einfahrten raus bspw. Hier war ich immer sehr wackelig, geriet teilweise auf die Gegenspur oder an den Bordstein. Auch hierzu sagte er Nichts! was mich wunderte, ich dachte mir, so lässt mich doch kein Prüfer durch. Also sprach ich ihn mehrfach darauf an, wie wir denn dieses Problem in den Griff bekämen, er meinte dann: „Was meinst du, warum wir den Schrittslalom geübt haben(diese Übung hatten wir zu dem Zeitpunkt ca 6 Mal gemacht), du musst mit Kupplung und Gas arbeiten.“ Das war’s an Erklärung und ich versuchte es also, es wurde aber nicht wirklich viel besser, irgendwie „fehlte“ mir scheinbar noch etwas also stürzte ich mich in YouTube Videos und Foren zu diesem Thema, sagte ihm dies auch, worauf er die Hand auf die Stirn schlug und sagte, ich solle es lassen YouTube Videos zu schauen, er hätte schließlich genug Erfahrung und ich solle mich darauf verlassen. Wenn ich ihn fragte, ob ich mit diesem Wackelabbiegen durch die Prüfung komme, meinte er:“Wenn du das jetzt nicht bei jedem Abbiegen machst in der Prüfung, dann passt das.“Insgesamt war die ganze Ausbildung auf „das passt schon“ ausgelegt. Die Grundfahraufgaben haben wir in zwei Fahrstunden „abgerissen“ . Mal flog ein Hütchen, mal nicht. Gefahrenbremsung habe ich immer zu zögerlich gemacht, aber „passt schon“.Ich solle ihm vertrauen, wenn er 75% fordert, seien das für den Prüfer 100%.Nach insgesamt 16 Fahrstunden! meldete er mich dann zur Prüfung an. Diese sollte dann in zwei Wochen stattfinden. In diesen 14 Tagen vor der Prüfung hatte er noch ein einziges Mal Zeit für eine Übungsstunde, diese fand dann fünf Tage vor der Prüfung statt und es klappte gar nichts. Ich war unglaublich nervös und hatte auf einmal vor jedem Abbiegen Schiss. Dann sagte er mir, dass er bei meiner Prüfung nicht anwesend sei, er hätte einen Termin….

Zweiter Teil folgt…

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Teil 2:

Der Fahrlehrer, der mir dann bei der Prüfung zur Seite stehen sollte, war der Besitzer der Fahrschule, mein stummer Fahrlehrer war zu diesem Zeitpunkt erst seit ca 7 Monaten dort angestellt und scheinbar hatten die beiden (Chef und Angestellter) noch kein besonders großes Vertrauensverhältnis, denn als der Fahrschulchef am Vorabend der Prüfung nochmal die Grundfahraufgaben mit mir machen wollte (für mehr hatte er keine Zeit) stellte er mit Entsetzen fest, dass ich ja noch total wackelig und unsicher bin bei einigen Dingen😂 Daraufhin fing er vor meinen Augen an, sich über seinen Angestellten aufzuregen, sagte mir, er hätte das jetzt so schon von mehreren Motorradschülern gehört, dass Ihnen nichts erklärt wurde, war völlig außer sich, dass ich noch nie eine Kreisfahrt gemacht hätte und meckerte minutenlang über das schlampige Verhalten seines neuen Fahrlehrers und meinte, den würde er sich vorknöpfen. So weit so gut: ich versuche das Ende vom Lied jetzt hier mal kurz zu fassen: Am nächsten Tag war Prüfung, ich hatte schon am Vorabend eine Panikattacke nach der anderen, die Nacht nur ca 2 Stunden geschlafen und war am Morgen der Prüfung ein Wrack. Die Prüfung wurde von 10 Uhr auf 13:15 verschoben, ein anderer Fahrschüler wurde vorgezogen. Es ging um 14 Uhr los, ich war nur noch ein Häufchen Elend.
Ich bin mit zugeschnürter Kehle und rasendem Puls losgefahren, dies änderte sich während der ganzen Prüfung nicht. Irgendwie hatte ich alles hinbekommen, Grundfahraufgaben beim zweiten Versuch, Fahren sehr ängstlich, abbiegen wie immer wackelig. Am Ende beim TÜV dann keinen Führerschein bekommen wegen zu großer Unsicherheiten.
Was soll ich sagen. Das ist jetzt drei Wochen her, seitdem durchlaufe ich ein Wechselbad der Gefühle. Alles zwischen Wut und „ich gebe auf“.
Mein toller Fahrlehrer hat sich nie wieder bei mir gemeldet danach, der Chef hat es auf mich geschoben und weiß von nichts. Ich habe mit anderen Fahrschulen telefoniert, dort das erste Mal was über Blickschulung und Fahrphysik gehört. Ich habe mittlerweile die Fahrschule gewechselt aber noch keine Fahrstunde gehabt, weil ich eine riesengroße Angst habe dass ich die nächste Prüfung auch nicht schaffe…

ich bin völlig fertig mit den Nerven, das belastet mich unglaublich. Ich war seitdem ein paar Mal auf dem Übungsplatz mit eigenem Motorrad, da kein Problem, aber beim Gedanken an die nächste Prüfung bekomme ich Herzrasen. Habt ihr einen Rat für mich wie ich das in den Griff bekomme? Ich hoffe der nächste Fahrlehrer kriegt das hin, er klang am Telefon bisher sehr nett und hat einen super Ruf was Motorradfahrstunden betrifft aber ich habe solche Selbstzweifel und fühle mich wie ein Versager…

bin dankbar über jede Antwort…

Liebe Grüße

Jasmin

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