Roller Blinkerprobleme?
Guten Abend, ich wollte heute meine neuen Led Laufblinker an meinem Roller anschließen.
Gesagt Getan...
Jetzt blinkt er noch vorne normal und hintn (neue Blinker) nur die Hälfte der Led's.
Dann habe ich die zwei Kabel zum Blinkerrelais zusammengeschlossen und nun leuchten vorne die Blinker dauerhaft und hinten laufen sie schnell.
Kann mir jemand helfen?
2 Antworten
Das passiert, wenn man LEDs an einen Blinkgeber für Halogenblinker anschließt.
Halogenblinker benötigen 21 W. Blinkgeber bauen nach und nach den benötigten Strom auf, bei 12 V 21 W sind das ca 1,8 A Strom. Der Blinkgeber gibt also 1,8 A Strom. Durch den Kaltleitereffekt ist der Widerstand einer Glühlampe sehr niedrig wenn die Lampe aus ist um das Substrat aufzuwärmen. Ist die Lampe an steigt der Widerstand und die Leistung nimmt rapide ab. Der Kaltleiterwiderstand einer Glühlampe liegt also bei 12 V und 1,8 A bei 6,3 Ohm.
Das Blinkerrelais ist ein Leistungsschalter. Es erlaubt solange einen Stromfluss, bis die Leistung unterhalb des Schwellenwertes liegt (21 W). Fällt die Leistung ab, trennt der Schalter. Geht die Lampe an, nimmt der Widerstand stark zu, der Strom nimmt ab und somit auch die Leistung. Das Relais trennt also.
Hast du jetzt einen Verbraucher mit einer sehr niedrigen Nennleistung, wie zum Beispiel einer LED, dann wird diese Schwelle viel schneller unterschritten. Das Resultat ist, dass das Relais schneller trennt und somit die Taktfrequenz erhöht.
Was muss man also machen um die LED Blinker zum laufen zu bekommen? Die Leistungsaufnahme des LED Blinkers erhöhen. Wie machen wir das? Wir schalten einen Widerstand davor, der den Großteil des Stroms frisst.
Wir berechnen also die Differenz in Leistung die geschluckt werden muss und daraus den Widerstand, den wir einsetzen müssen.
21 W - 2 W = 19 W
I = P / U
I = 19 / 12
I = 1,58 Ampere
R = U / I
R = 12 V / 1,58 = 7,6 Ohm
Schließe also vor dem Blinker einen Widerstand mit dieser Größe an und es passt.
Die Taktfrequenz muss zwischen 1 und 2 hz liegen, also zwischen 1 und 2 mal die Sekunde. Wenn du also keinen Widerstand in der Größe findest, dann schau dass du einen nimmst der Nah genug dran ist um innerhalb der zulässigen Taktfrequenz zu bleiben. Das kann je nach Blinkerrelais und dessen eigene Taktfrequenz unterschiedlich sein, manchmal geht zum Beispiel ein 7 Ohm Widerstand, manchmal ein 8 Ohm. Hättest du also einen Blinker der circa 1.8-2 W verbraucht, hätte Louis da einen 7,5 Ohm Widerstand im Sortiment. Du musst die 21 W nicht genau treffen, aber schaue dir doch am besten vorher deine normalen Blinker an, wie schnell diese Blinken. Wenn sie näher an den 2 mal pro Sekunde liegen, dann greife eher zum nächstgrößeren Widerstand. Tendieren sie eher an 1 mal pro Sekunde, dann greif zum nächstkleineren Widerstand.
Vorsicht jedoch: Widerstände wandeln elektrische Energie in Abwärme um. Baue den Widerstand an einer Stelle in deinem Motorrad an, der heiß werden darf, aber nicht von selbst heiß wird. Also keine Stelle die in Kontakt mit Motor ist (du willst ja nicht dass der Widerstand durchbrennt) und auch keine Stelle, wo Plastik schmelzen würden. Diese Widerstände können durchaus heiß werden.
Vielen Dank, das werde ich machen.
Gestern habe ich ein Blinkerrelais bestellt mit drehregler wie oft er Blinken soll....
Da ich denke hinten bricht er zu früh ab...
Servus
Eins ist Euch nicht aufgefallen:
vorne die Blinker dauerhaft und hinten laufen sie schnell.
Blinkgeber und Lauflicht sind nicht kompatibel. Mach vorne auch Lauflichter, schließe den Blinkgeber kurz und gut isses.
Grüßle
Habe ein Schaltbares relais eingebaut und jetzt gehts😁😁