Wie nimmt ein Motor mit zu großem Kolbenspiel Schaden?
Ein so verschlissener Motor kann ja noch eine gute Zeit ordentlich laufen (habe ich zumindest in der Motorrad gelesen). Was führt aber bei zunehmendem Spiel zum eigentlichen Motorschaden?
2 Antworten
Ein Fall aus der Praxis: Bei einem Asiatischen Fahrzeug wurde ein erhöhtes Kaltstartgeräusch definiert, verschiedene Leute meinten es seinen die Hydros, andere die Ventile, wieder andere meinten das die Steuerkette den Krach mache. Nach vermessen des Motors wurde ein zu großer Verschleiß des Kolben festgestellt. Die Kolbenhemden waren bereits konisch verschlissen. Bei einem später gleichen Fahrzeug mit zerbröselten Kolben an einem Zylinder massen wir die anderen Kolben dann spaßeshalber nach, die waren bereits 1,5 mm weiter verschlissen, als in dem Motor der nur im Kaltstart diese Geräusche offenbarte. Der Fahrer des zerbröselten Motors hatte immer laute Musik an, Pech das er die Warnzeichen des Motors nicht hörte! Da sich dieser Defekt innerhalb von ca 3-4000km abgespielt hatte, der Wagen war vorher noch zum Ölwechsel in der Werkstatt, kann man mit Sicherheit sagen, wenn der Defekt hörbar wird, sind die Laufleistungen arg eingeschränkt. Will man keinen kapitalen Motorschaden riskieren, dann sollte man den Motor mit Übermasskolben instandsetzen, und die Zylinder dementsprechend aufbohren. Mit einem Zerbröselten Motorgehäuse fällt diese Reparatur deutlich teuere aus, da der Motor für eine Überholung nicht mehr taugt.
Mit unserern alten 50er 2-Takt Mopeds sind wir immer noch gefahren, da hatten die Kolben schon so viel Spiel, daß man sie klappern hören konnte. Durch die Vibrationen ist dann der Kolben förmlich zerbröselt und hat sich im Zylinder festgefressen. Bei den Sachs Motoren waren Alu - Pleuel verbaut, die sind dann bei der Gelegenheit gerissen. Das konnte dann so weit führen, dass sich das abgerissene Pleuelstück im Kurbelgehäuse gespießt hat und ein Loch in selbiges gestanzt hat.