Servus Genossen, stecke seit gestern Abend in der Klemme wegen der Kaufentscheidung für oder gegen eine KTM LC4 620,EZ 10/96, nur 7tkm! Wer gibt mir einen Rat?

Zur Vorgeschichte, den Angaben des Verkäufers (20 J., Abiturient, seit nem 3/4 Jahr 2. Besitzer, Vorerfahrung als Wettbewerbsfahrer beim Moto Cross) u. meinem Eindruck von der Probefahrt im Dunkeln ohne Licht, da Maschine derzeit keine STVO-Zulassung besitzt:

Nach 2 Telefonaten mit dem Halter der Maschine fuhr ich in Begleitung von nem Kumpel (Zweiradmechaniker) mit nem gemieteten Kleintransporter in die Pfalz bei Landau. Der Vorbesitzer sei Moto Crosser u. habe die LC4 kaum gefahren => das Bike ist 20 J. alt u. hat erst 7.400 km auf der Uhr, seltsam.

Der jetzige Halter besitzt keinen Führerschein, lebt mit den Eltern weit außerhalb des Dorfs u. behauptet, er sei nur im Privatgelände mit der KTM unterwegs gewesen. Er habe die Spiegel u. Lampen abmontiert, um Kratzer u. sonstige Gebrauchsspuren bei Fahrten im Wald zu vermeiden. Die Tachowelle sei ihm abgerissen worden, aber das koste bloß 20 €. Er habe nach dem Kauf den Motor zerlegt u. gesäubert, da die KTM ja beinahe 20 Jahre nur herumgestanden hätte. Da er 1,90 m groß ist, kommt er relativ mühelos auf den Sattel der hochbockigen Maschine.

Sie verliere etwas Öl, aber das sei rasch mit einer Ölrücklauf-Dichtung für schmales Geld behoben, meinte er. Die Bereifung ist sehr grobstollig u. eignet sich nur für's Gelände, d.h. ich bräuchte neue Enduroreifen für Gelände & Straße. Kam mit meinen 1,80 m fast nicht auf die Mopete, die nur nen Hauptständer besitzt. Im Sattel kam ich mit den Fußballen gerade eben noch in den Stand: Sicherer Stand ist also nicht gegeben :-((

Die KTM besitzt nur nen Kickstarter, an sich kein Thema für mich. Im Unterschied zur XT600 schlägt dieser Kickhebel mit vollem Karacho zurück, sobald der OT beim Treten gefunden wurde u. mit Schmackes gekickt werden kann. Das ist nicht ungefährlich u. sehr schmerzhaft, wenn Bein & Knöchel nicht extrem schnell aus der "Schußbahn" gelangen! Ein weiterer Minuspunkt.

Er meinte, die LC4 620 RD entspreche der heutigen KTM 620 SMCR. Sie habe einen Super Comprehension Auspuff, die Wasserpumpe, die Zündspule & die Zündkerze habe er bereits ausgetauscht. Sie sei bei ihren 41 kW/56 PS leicht gedrosselt, gehe jedoch sehr rasch vorne hoch, wenn man nicht achtgebe. Sie fahre problemfrei bis 180 km/h u. müsse in den untersten Gängen bei maximal 4000 U/min gezügelt gefahren werden. Die Lampen & Spiegel würde er uns mitgeben. Auf die Elektronik müsse man allerdings achtgeben. Am besten solle sich ein Profi darum kümmern, meinte er.

Bei Ankunft um 16:00 Uhr war es noch hell genug, um den miesen Pflegezustand der KTM zu erkennen :-(( Die Adresse ließ auf nen Hof schließen: Nichts da, nur "piefige" Mietshäuser: Privatgelände Fehlanzeige => der Typ fährt illegal ohne Zulassung & Führerschein auf öffentlichen Straßen herum, Peng!! Er versuchte alles,um mir die Maschine "schmackhaft" zu machen,aber ich biss nicht an: die Probefahrt war ein Desaster, das Kicken sowieso! Ging 2x nach kürzester Zeit aus, Starten No-Go! Heimfahrt ohne KTM aber 3???

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abgesehen von der Technik... mein Bruder hatte mal eine und die hat sogar funktioniert,,,wenn sie mal lief... und es geschafft hat sie nicht gleich wieder abzuwürgen. 

Er hat sich immer einen Ast abgekickt bis sie endlich mal lief und (hart-)Geländetauglich ist sie meiner Erfahrung nach nicht. VIEL ZU SCHWER. Das wird sehr gerne  von Anfängern unterschätzt, von mir auch damals. denn im Gelände muss man sein Bke auch öfter mal aufheben oder irgendwo rausziehen. und wenn du dann auch noch kicken musst wie ein Irrer vergeht dir der Spass ganz schnell. viel besser was möglichst leichtes mit um die 30 Ps. Mit seiner Suzuki DR 350 war er ganz zufrieden in den Bergen von Sardinien. Die Haben übrigens sogar eine super bequeme Sitzbank und  sie gibts für 1000-2000€ im netz.  

(Ich bins übrigens auch mit einer KMX 200 BJ 92,  27 PS 2-Takt für den Urlaub super zufrieden. Es kommt auf den an der draufsitzt was so ein Möp kann)

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