Selbstüberschätzung mit 125 PS klarzukommen?
Nabend Community, sicherlich wurde die Frage schon häufiger gestellt, aber jeder hat andere Meinungen über seinen Fahrstil.
Mein Problem ist, dass ich mich mehr oder weniger in die KTM SuperDukeR mit 1000ccm und 125 PS "verliebt habe". Im August diesen Jahres läuft meine Probezeit aus, bin also ein echter Frischling, erst Recht, da ich seit meinem Führerschein nicht mehr Motorrad gefahren bin, da ich größtenteils nicht in Deutschland war und sich somit kein Bike gelohnt hätte.
Diesen Sommer möchte ich nochmal die ein oder andere Fahrstunde nehmen, um mich wieder einzufahren, bevor ich mal bei KTM nach einer Probefahrt anfrage, falls man das in meinem Alter überhaupt erwarten kann.
Und hier liegt mein Problem: ich lese seit meinem Führerschein regelmäßig in Foren nach, was die ersten Bikes anderer Fahrer waren und sehr häufig hört man irgendwas zwischen 30 und 70 PS. Wenn dann mal die Frage gestellt wird, ob 100 PS zu viel für einen Fahranfänger sind, kommt immer gleich ein Shitstorm auf denjenigen zu, da niemand glaubt, er könne das Bike kontrollieren. Allerdings sind die meisten, die solch eine Frage stellen wirklich darauf aus, was Dickes zu fahren.
Genau da möchte ich eigentlich auch endlich mal zu meiner Frage kommen: Ist es wirklich so schwer das zu kontrollieren, selbst, wenn man sich selbst als vernünftigen Fahrer einschätzt? Und bevor ich hier wieder angegriffen werde: ich weiß, dass man sich selbst häufig überschätzt, aber ich möchte mit dem Bike keine Rennen fahren, sondern schöne Touren durch Skandinavien machen. Leider hat keiner meiner Freunde ein Bike, somit kann ich auch keine persönlichen Meinungen von Leuten einholen, bei denen ich die Meinung einschätzen kann.
Ich habe mich selbstverständlich auch schon nach Alternativen umgesehen, aber sehr viele Motorräder gefallen mir schlichtweg nicht. Und auch die "kleine schwester" der SuperDukeR, die 690 DukeR, gefällt mir schon nicht mehr.
Ich würde mich über sachliche Antworten freuen. Wenn möglich dürfen die Beleidgungen auch ausnahmsweise mal fehlen.
Linke Hand zum Gruße
Ed.
2 Antworten
servus,
also 125 ps sind echt sau viel, aber noch kontrollierbar, das mit dem ja ich bin ein vorsichtiger Fahrer sagen sehr viele, aber wenn man nur so 3 sekunden auf 100 braucht dann ist das so eine Sache ^^, also wenn du dir wirklich unsicher bist, dann kannst du dir die Maschine ja trozdem kaufen allerdings halt Drosseln und dich damit sozusagen einfahren, Drossel ausbauen geht ja jeder Zeit ;)
Es ist wirklich nicht zu empfehlen aber wenn du der Meinung bist, wirklich vernünftig zu sein, dann ist es auf jeden Fall möglich, kenne auch jemanden der mit 124 ps angefangen hat und der ist recht schnell dann gut damit zurecht gekommen :)
Auf Grund meiner Erfahrung und durch Diskussionen von Betroffenen habe ich im Laufe der Zeit mir ein eigenes Bild gemacht: Niemand kauft sich ein PS-starkes Motorrad und gibt gleich vom Laden aus richtig Gas. Eher umgedreht. Zu wenig Gas und das Bike säuft erstmal ab. Nach und nach traut man sich schneller und leider oft leichtsinniger zu fahren. Die Meisten Unfälle passieren erst wenn man meint man kennt das Bike und man ist der "PS-King" geworden. Das ist der Punkt, den fast alle durchmachen. Der eine mehr, der andere weniger und unbewusst. Ich habe viele Motorräder "bewegt", PS starke und PS schwache. Ich behauptete oft, hätte ich so ein PS-starkes Motorrad von heute damals besessen, hätte ich mich totgefahren. Blödsinn --- Ich wäre anders gefahren. Fahre mal ein altes Motorrad aus den 70´ern am Limit. Kein Mensch würde heute so ein Bike kaufen und auch so fahren wie wir früher. Instabil, wackeln und schwabbeln war "Normal". Da waren 70 PS schwerer zu fahren als die heutigen Motorrädern mit 120 PS. Also mach Dir keinen Kopf und lass es langsam angehen. Es sind nicht die Leistung die ein Motorrad hat, es ist der Zeitpunkt und die Situation, wo der Fahrer die Leistung abruft. In all meinen Motorradjahren bin ich so einige Male in schwierigen Situationen durch Fahrfehler und Übermut geraten. Fast immer war ich schuld, nicht das Bike. Fast immer war es mit Motorrädern unter 100 PS ("ach, die hat ja nicht so viel PS").
Wenn Dir das Motorrad gefällt, kaufe es Dir. Alleine Dein Beitrag hier zeigt, dass Du Dir Gedanken machst. Das ist die beste Voraussetzung ein Motorrad vernünftig zu fahren. Und das traue ich Dir zu.
Nebenbei bemerkt: Beleidigungen gibt es hier nicht. Wir haben manchmal einen "besonderen Humor", der auch mal "etwas sarkastisch" ausfallen kann, aber nicht beleidigend gemeint ist. Wir sind hier Biker (egal vom Alter, Geschlecht, PS und Hubraum) und da sollte man schon einen "Stiefel" vertragen können. Genau das unterscheidet uns von einigen anderen Plattformen. Manchmal können Fragesteller die ehrlichen Antworten nicht vertragen, dann sehen sie die als beleidigend an. Betrifft Dich aber nicht. --- :-) Also herzlich Willkommen hier. Gruß aus Berlin, Bonny
Solche Foren habe ich auch damals kennen und fürchten gelernt. Dann habe ich Motorradfrage kennen gelernt und bin hier geblieben. Mf ist die einzige Plattform bei der ich aktiv bin. Hier ist ein anderes Niveau. Manchmal muss man auch Humor verstehen (besonders meinen, Grins), aber ist selten böse gemeint.
Nun etwas anderes: Meinst Du wirklich eine alte BMW R12? Falls ja, "Obersuperaffengeil!!!". Ein Traum. So ein Teil ist zum "rum fahren" als Anfänger zu schade. Würde ich mir ins Wohnzimmer stellen. Als "Bastelobjekt" um das Bike aufzubauen ja, gelegentlich mal ausfahren, unbedingt, aber als "Alltagsmotorrad" wäre es mir persönlich zu schade.
Nun zu ABS: Natürlich ist ABS eine gute Sache, aber es geht auch ohne. Mal ehrlich an meine "Mithäftlinge" (Grins): Wie oft habt ihr das ABS wirklich gebraucht? Oft? -- Sorry, aber dann solltet ihr aufhören Motorrad zu fahren. Die "vorausschauende Fahrweise" ist der Lebensretter, die Technik kann nur unterstützen.
Um es gleich zu klären, ich bin auch ein Befürworter vom ABS. Gäbe es mein Bike mit ABS, hätte ich es mit ABS genommen. Einmal gebraucht, ist es in Gedanken unverzichtbar. Ich habe auch Motorräder leihweise mit ABS gefahren. Einmal brauchte ich es wirklich. Es funktionierte einwandfrei, aber ich habe "verschlafen" es richtig zu benutzen. Einfach nur voll gebremst, statt vorbei zu lenken. Ging aber noch mal gut. Ohne ABS wäre ich auch zum stehen gekommen, sogar etwas früher. Mein Fazit: ABS im Motorrad ist ein sehr gute Sache, bringt aber nicht viel wenn es im Kopf noch nicht "eingebaut" wurde. ABS bringt auch nur etwas, wenn der Grip noch da ist. Verlieren die Reifen die Haftung (Öl, Sand usw.) hilft auch kein ABS so richtig weiter. Habe ich hinter mir. Öl auf der Avus-Auffahrt. Bei mir war es "A- B,......S" (Armer- Bonny, ......... Scheeeeiiiiiße). --- ABS ja, aber nicht so notwendig wie die Vernunft des Fahrers. Gruß Bonny
Danke für deine Antwort. Ich bin seit den vielen Antworten wesentlich zuversichtlicher geworden, dass ich mir das Bike kaufen werde. Ich habe ja sowieso noch genug Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Kann es kaum erwarten ;)
Und um nochmal auf die Beleidigungen zurückzukommen, war das natürlich nicht so gemeint. Ich wollte damit lediglich Leute von Antworten abhalten, die mit "Ey du bischtFahranfänger, was denkst du wer du bist, glaubst wohl bist Gott uffm Bike." ankommen. Davon gabs in vielen anderen Foren mehr als genug, was mich auch davon abgehalten hat mich dort anzumelden ;-) Sowas bringt ja meist eh nichts. Besser ist es den Leuten ins Gewissen zu reden.
Ebenfalls Gruß aus Berlin
Wenn ich noch eben was hinterherschieben darf: ein Freund von mir möchte jetzt im Sommer seinen Motorratführschein machen und sich eine BMW R12 kaufen (die ich ihm dann natürlich aufbauen soll ;D ) Wäre sowas denn als erstes Motorrad geeignet? (Klar, es hat keine Leistung, aber wie war die Spurtreue oder das Bremsverhalten der Dinger damals? -->kein ABS, was mich auch sehr an der Duke stört. Das ist momentan der größte Minuspunkt.)