Warum pro Zylinder ein Vergaser?
Hallo liebe Community, ich schau mir dieses Forum schon seit einiger Zeit an und finde es immer wieder schön zu sehen, wie sehr sich hier untereinander geholfen wird, da ich vorhabe nächstes Jahr auch meinen Klasse A-Führerschein zu machen, musste ich mich unbedingt auch anmelden.
Jetzt zur Frage: Ich habe vor kurzem zusammen mit meinem Vater an seiner alten Honda CX 500 rumgeschraubt und dabei festgestellt, dass das Motorrad pro Zylinder einen eigenen Vergaser hat. Ich kann des Sinn daraus allerdings nicht erkennen. Ein Viertakter zieht ja nur jeden vierten Takt neue Luft durch den Vergaser, also müsste der Vergaser doch eigentlich erst bei vier Zylindern ausgelastet sein, bzw. sogar erst bei sechs Zylindern wirklich gleichmäßig betrieben werden. Welchen Sinn macht es also, schon bei einem V2-Motor zwei Vergaser einzusetzen?
Schonmal vielen Dank für die Antworten.
1 Antwort
Hallo, die Anzahl der Arbeitstakte eines Motors hat nichts mit der Vergaserausrüstung zu tun. Maßgebend ist die u.a. die Anzahl der Zylinder. Ein Vierzylinder kan durchaus mit einem Vergaser betrieben werden. Für eine gute Gemischverteilung wählt man aber meist 2 Vergaser oder besser sogar einen Vergaser pro Zylinder. Ist also bei einen V2 Motor gang und gäbe den mit zwei Vergasern (auch aus Platzgründen) zu bestücken.Unter anderem können dadurch auch die Ansaugwege verkürzt werden was sich wiederum positiv auf die Gasannahme auswirkt.
Also die Geschwindigkeit, mit der das alles stattfindet ist zu groß, damit das Benzin in die Schwimmerkammer zurückfließen kann... Allerdings haben die Vergaser trotzdem in 3/4 ihrer Zeit nix zu tun, deshalb kann ich mir immernoch nicht wirklich vorstellen, warum man pro Zylinder einen Vergaser braucht. Oder gibts dadurch irgendwelche Resonanzen, die ein besseres Gemisch oder eine höhere Einströmgeschwindigkeit ermöglichen? Oder kann vielleicht der Luftfilter nicht genug Luft durchlassen, wenn er mit beiden Zylindern zu tun hätte?
(Entschuldigung, wenn ich nerve. Ich kann mir nur immer noch nicht richtig vorstellen, was der Sinn davon ist, wenn man deswegen z.B. immer den Aufwand hat, die Vergaser zu synchronisieren und nach dem Winter zwei Vergaser statt nur einem reinigen muss. Ich denk mal, ein Platzproblem wäre es ja auch nicht, wenn man statt einem zweiten Vergaser mit Luftfilter nur ein Rohr vom ersten Vergaser auf die andere Seite rüberlegen müsste)
OK, die verkürzten Ansaugwege machen Sinn, das mit den Platzgründen auch, aber dass die Gemischverteilung besser ist, kann ich mir irgendwie nicht richtig vorstellen.
Der Zylinder saugt Luft durch den Vergaser. Im Vergaser wird durch den Venturi-Effekt das Benzin aus der Schwimmerkammer durch die Düse in die vorbeiströmende Frischluft gesprüht. Kurz darauf ist der Zylinder fertig mit ansaugen und die nächsten drei Takte steht die Luft im Vergaser und das Benzin, was noch in der Düse ist, läuft zurück in die Schwimmerkammer. Beim nächsten Ansaugtakt muss also das Benzin wieder durch die Düse nach oben gesaugt werden, um in den Frischluftstrom gesprüht zu werden. Wenn jetzt alle Zylinder das Gemisch aus einem Vergaser ziehen würden, müsste doch eigentlich das Gemisch viel homogener sein, weil die Frischluft gleichmäßiger an der Düse vorbeiströmt, oder seh ich das falsch?