Eine defekte Batterie als Brandursache ?

4 Antworten

Mir ist schon einmal eine Batterie um die Ohren geflogen,wie schon gesagt,beim laden entsteht Knallgas,da reicht schon ein kleiner Funken und das Teil geht hoch...ich hatte gleich ne Flex genommen,war einfach zu blöde.


AskForIt 
Beitragsersteller
 30.12.2011, 16:45

Hall Kaheiro,

die Neugierde befiehlt nach dem Ausmaß zu fragen. Du hast das Elektrogerät eingeschaltet und plötzlich zerreisst es die Batterie ? Wie sah der Raum demnach aus, wie musste man ihn reinigen ?

Grüße !

Hallo AskForIt AskForIt

Beim Laden von Bleiakkus, vor allem mit herkömmlichen Ladegeräten gasen die Zellen. Darum ist immer auf entsprechender Lüftung zu achten, sonst knallt es. Dazu langt schon der Lichtschalter. Es ist also nicht ganz ohne mit dem Ladevorgang. Lasst den Akku am Balkon und wenn ihr für längere Zeit fort seit, entweder ein modernes Ladegerät oder ne Zeitschaltuhr.

Ob die Versicherung zahlt, keine Ahnung.

Wenn eine Batterie "kocht", wird das Wasser durch Elektrolyse in seine Bestandteile zerlegt. In Wasserstoff und Sauerstoff, das so genannte Knallgas. Die Säure wird konzentrierter und zerfrist das Blei. Wasserstoff ist hochexplosiv, zündet aber nicht selbständig. Bei "normalen" Auto- oder Motorradbatterien ist die explosionsfähige Menge aber nicht so groß, dass durch einen betätigten Lichtschalter das Haus in die Luft fliegt. Es sei denn, es ist eine LKW-Batterie und der Raum ist sehr klein und ohne Belüftung. Knallgas "fackelt" auch nicht ab, sondern explodiert mit einer Stichflamme, die aber sofort erlischt. Es muss schon etwas Leichtentzündbares in der Nähe liegen, das sich entzünden kann.

Wenn die Batterie einige Tage an einem alten Ladegerät ohne Sicherung hängt, der Raum klein und ohne Belüftung ist und etwas Brennbares in der Nähe liegt, wäre es vorstellbar. Ist aber sehr, sehr selten. Meist "platzt" die Batterie nur. Wäre das so gefährlich, würde das "selberladen" verboten werden und Ladegeräte gebe es nicht im freien Handel. Ich hätte mich schon oft in die Luft gesprengt, weil ich in meiner Werkstatt beim Laden auch weiter arbeite. Natürlich rauche ich dabei auch mein "Pfeifchen".

Denke mal, es ist mehr das alte Ladegerät. Wurden die Kabel erneuert und sind zu dünn, dass die heiß werden? Ist die Wicklung im Ladegerät durchgebrannt? Das eine Batterie platzt, mal das eine Stichflamme durch eine Knallgasexplosion entsteht, hat man schon gehört, aber bisher nie dass dadurch gleich ein Haus "abfackelt". Wer weiß, was da wirklich die Ursache war. Denkbar ist fast alles, aber ich halte diese Story etwas "zu dünn". Gruß Bonny


AskForIt 
Beitragsersteller
 30.12.2011, 16:31

Hi Bonny !

Zu erst dankeschön für die Antwort !

Die Story ist tatsächlich etwas dünn, das liegt aber daran, dass ich zwischen Tür und Angel davon erfahren habe. Weitere Details sind auch dem 'Übermittler' nicht bekannt. Da ich als Motorradfahrer meine Batterie ebenfalls zuhause auflade war die Vermutung der Feuerwehr der Anlass für mich darüber nachzudenken, ob man sein Heim damit generell einer höheren Gefahr aussetzt. D.h. weniger die Bewertung dieses Falles nach exakten Ereignissen, als viel mehr die davon ausgehende Bedeutung für jeden anderen.

Ich will mich nur auf den Versicherungsbereich konzentrieren.

Vorab: Die Aussage, dass man kein Benzin in Garagen lagern darf, ist grundsätzlich (!) falsch. Ob es erlaubt oder verboten ist, regelt die Garagenverordnung des jeweiligen Bundeslandes.

Zu dem Brand: Das Geschilderte ist sehr dünn. Daher sind meine Aussagen als theoretische Möglichkeit einzustufen. Es "riecht" stark nach grober Fahrlässigkeit. Wenn bei Batterien explosible Gase entstehen können, sind entsprechende Warnhinweise an der Batterie angebracht, bzw. es wird auf die Bedienungsanleitung hingewiesen (z.B. "Nur Laden in gut belüfteten Räumen"). Wenn bei dem (betagten) Ladegerät schon mechanische Beschädigungen oder flackernde Kontrollämpchen vorhanden sind, ist beim Gebrauch auch von grober Fahrlässigkeit auszugehen.

Es sieht so aus, dass zumindest einer dieser Punkte zutrifft. Dann kann der Verursacher nur hoffen, dass der Einschluß " Schäden durch grobe Fahrlässigkeit" in seiner Hauratpolice vorhanden ist Dieser Einschluß ist in einer Standard-Deckung nicht üblich, geschweige denn in den Internet-Schrottversicherungen. Dort wird allein auf die Prämienhöhe geglotzt. Die Qualität (!) eines Versicherungsproduktes steht an (fast) letzter Stelle. Wenn also dieser Einschluß nicht vorhanden ist, kann er sich schon einmal im Second-Hand-Laden umsehen...

Beim Gebäudeschaden greift die private Haftpflichtversicherung und zwar bei jeder Art von Verschulden, ausgenommen ist der Vorsatz. Hier ist wiederum zu hoffen, vorausgesetzt er besitzt überhaupt eine derartige Versicherung, dass eine sog. "Mietsachschadendeckung" eingeschlossen ist. Dieser Einschluß ist aber üblich. Deutliche Unterschiede gibt es aber in der "Deckungssumme". Wenn 100.000 € zur Verfügung stehen, das Haus besitzt aber einen Wert von 1 Mio, dann ist Lohnpfändung bis zum Lebensende angesagt (immer unter der Prämisse der groben Fahrlässigkeit). Bei einfacher Fahrlässigkeit greift das Feuerregressabkommen. Der Verursacher wird hierbei nicht belangt.

Ein Gruß vom "Alten", diesmal als Versicherungsfachwirt. :-)


AskForIt 
Beitragsersteller
 30.12.2011, 16:51

Hi !

Aber hoffentlich ein Versicherungsfritze ohne Anzug, schmierige Haare und aufdringlichen, raumerfüllenden Parfüm-Geruch ?! :-)

Danke Dir für die ausführliche Beschreibung ! Niemals ein altes Ladegerät und nur an der Luft laden, der finanzielle Schaden gleicht offensichtlich einer metaphorischen Guillotine, ganz zu schweigen von den Menschenleben in Gefahr. Werde direkt meine Unterlagen durchgehen und prüfen, wo sich Probleme ergeben können. Danke für den Denkanstoß !

Grüße

deralte  30.12.2011, 18:04
@AskForIt

Nur ganz beiläufig: Nenne mich nie wieder Versicherungsfritze !

AskForIt 
Beitragsersteller
 30.12.2011, 18:34
@deralte

Erneutes Hallo,

ich möchte klarstellen, dass diese Bemerkung nicht darauf abzielte, Dich anzugreifen oder zu beleidigen. Der Gebrauch des ":-)" am Ende des Satzes sollte unterstreichen, dass dies eine scherzhafte Bemerkung war, die keinesfalls unverschämt Dir gegenüber wirken sollte. Ich ging davon aus, dass jemand, dessen Nutzername "deralte" lautet, mit einem gewissen Humor mit Dingen umgeht und sich von daher nicht angegriffen fühlt. Ich kenne Dich nicht und würde daher keine Bemerkung bezüglich deiner beruflichen Tätigkeit machen und in Folge dessen besteht kein Grund zur Aufregung. Zuletzt bin ich mir sicher, dass diese Community humorvoll mit vielem umgeht und dieser auch wichtiger Bestandteil ist, Missverständnisse können also schneller aufkommen als gewollt. Entschuldige bitte.