Fährt das Motorrad am Ende einer Gruppe schneller?
Von der Logik her geht es nicht. Dann würde er ja alle überholen. Aber: Ich fahre meist hinten in der Gruppe und mache wenn es nötig ist den "Blocker". Das schon seit vielen Jahren. Ich versuche meist den Abstand zum Vordermann immer gleichmäßig zu halten. Eine "professionelle Gruppe" erkennt man daran, dass alle gleichmäßig mit gleichem Abstand fahren. Egal ob bei einer kleinen Gruppe oder Kurve hintereinander, oder in größeren Gruppen in Zweierreihen versetzt (Kurven hintereinander). Die allgemeine Meinung besagt, dass der etwas unsichere Fahrer in den ersten Reihen fahren soll, dort ist das Tempo nicht so schnell. Hinten wird viel schneller gefahren um den Anschluss nicht zu verlieren. Das hinten schneller gefahren wird, kommt mir auch so vor. Ich meine nicht die "bewussten Aufholfahrten", wo man sich abhängen lässt um dann schneller aufzuholen. Nein, selbst bei gleichmäßiger Fahrt kommt es einem vor, das vorne langsamer als hinten gefahren wird. Alle mit denen ich Gruppenfahrten gemacht habe, haben den gleichen Eindruck. Theoretisch geht es zwar nicht, aber in der Praxis erscheint oft ein anderer Eindruck. Was ist der Grund?
Hier mal ein Lob an die Teilnehmer bei dem letztem MF-Treffen: Alle sind mustergültig in der Gruppe gefahren. Solche angenehme Gruppenfahrt habe ich seit langem nicht mehr erlebt. Dabei sind die Meisten noch nie zusammen gefahren. Wir sind teilweise schon "etwas" schneller gefahren, auch in Kurven, aber keiner hat sich oder jemand anderes in "Bedrängnis" gebracht. Das war wirklich professionell. Hut ab vor allen Teilnehmern. Hat richtig Spaß gemacht. Gruß Bonny
10 Stimmen
3 Antworten
Deine Vermutung ist richtig, bei mehreren Motorrädern fährt z.B. der erste in der Kolonne noch Stvo konform, beschleunigt aber z.B. nach dem Ortsschild direkt wieder auf 100km/h. Dadurch zieht sich die Gruppe auseinander mit der Folge, dass die nachfolgenden umso schneller fahren müssen um den vorherigen Abstand wieder einzuholen.
Es ist somit sozusagen ein Fehler des ersten Fahrers, dieser muss abschätzen können wann der Letzte in der Gruppe das Ortsende erreicht bevor er sein Tempo deutlich erhöht.
Dass die Gruppe bei Überholmanöver oder in der Stadt immer etwas „auseinandergezogen wird“, weiß ich. Aber auf der Landstraße ohne Ampeln und wenige Überholmanöver war es mir ein Rätzel. Die „Ortschaften“ und die Beschleunigung ist die Lösung. Daran habe ich ehrlich nicht gedacht. Nun ergibt es für mich einen Sinn. Gruß Bonny
Muss ja! Stell dir vor es taucht ein Hindernis auf. Z.B. Ampel, Stau etc. Erwischt es schon den Ersten , warten alle . Kommen die ersten noch ungehindert daran vorbei wartet der 1. nicht automatisch - kriegt das ja nicht mit....
Also gibt's hinten immer was aufzuhohlen ;-))
Weder noch. Das Durchschnittstempo ist sicher ziemlich gleich, sonst würden irgendwann alle Maschinen auf einem Haufewn fahren oder sich die Gruppe unendlich in die Länge ziehen.
Der Eindruck, dass hinten schneller gefahren wird entsteht wohl dadurch, dass hinten unregelmäßiger gefahren wird. Keine Gruppe fährt von der ersten bis zur letzten Maschine absolut gleich schnell und mit konstantem Abstand. Tendetiell vergrößert sich von Maschine zu Maschine der Abstand etwas. Diese zusätzlichen Abstände summieren sich nach hinten. Irgendwann werden die Lücken dann so groß, dass ein paar von den Nachzüglern einen Zwischenspurt einlegen, um diese Lücken zu schließen.