kurven, kehren
wie fahre ich in kurven , in welchen gang und wie schnell sollte man mindistens fahren um nicht zu langsam zu werden und umzukippen. mein motorrad hat 83 PS und 6 gänge. bin mir immer etwas unsicher. auch kehren, die fährt man doch sicher anders, also langsamer noch, oder ?
2 Antworten
Hallo auch ich hatte das problem ,habe ein Kurventraining beim ADAC gemacht .Hat etwas geholfen.
In der Motorrad Unterwegs (Reisen Spezial) ausgabe 1/2010 wird dir beschrieben wie man Kurven anfahren soll wo bremsen und beschleunigt werden soll . Am meisten hilft viel Fahren und üben .
Der Gang wird einfach so gewählt, dass du mit dem Motorrad vernünftig und verzögerungsfrei beschleunigen kannst, wenn es notwendig wird, das Motorrad zu stützen (Gasgeben bewirkt ein Aufrichtmoment am Motorrad). Wenn du dann allerdings mit den Lastwechseln des Motorrades Probleme hast, nutz die Kupplung! Man kann ein Motorrad zwar komplett ohne Kupplung schalten, in gewissen Situationen, in denen Feingefühl gefordert ist, ist es gerade für Anfänger empfehlenswert lieber etwas zu viel Gas zu geben und dabei leicht die Kupplung schleifen zu lassen. Vereinfacht gesagt: Den Gasgriff "fix" einstellen und mit der Kupplung durch Schleifen die Beschleunigung/das Aufrichtmoment regulieren. Wenn die Spitzkehren richtig heikel sind, empfiehlt sich immer folgendes (auch für Anfänger):
- Das Motorrad durch die Kurve drücken und selbst ausserhalb der Schräglage bleiben.
-Weit in die Kurve reinsehen, d.h. noch vor dem Scheitelpunkt bereits den Kurvenausgang anvisieren.
- Das kann dann durchaus einen Blickwinkel von über 90° abseits der Fahrrichtung bedeuten, was zwar anfangs ungewohnt ist, aber ganz toll funktioniert (Blicktechnik ist das A. und O.)
- Die Fussspitzen bzw. die Fussballen auf die Rasten, das verleiht mehr Gefühl
- Versuchen in die Kurve reinzubremsen und direkt danach zu beschleunigen
- Das gilt für Spitzkehren. Bei ewig langgezogenen Kurven ist das natürlich was anderes
- Durch das Reinbremsen und das Rausbeschleunigen hast du immer einen Gewissen "Gegendruck" gegen den du dich "stemmen" kannst, d.h. du "überdeckst" fehlendes Feingefühl durch die Fliehkräfte am Rad und das Motorrad wird insgesamt stabiler
- Dabei gilt natürlich immer: nur leicht mitbremsen, und das auch nur mit der Hinterbremse
- es reicht, wenn du einen Widerstand durch die Hinterbremse bemerkst, du musst dabei nicht merklich verzögern
- es geht dabei eigentlich nur darum, eine Beschleunigung an den Rädern einzuleiten
- Zum Üben probier folgendes:
- Fahr eine Spitzkehre bewusst zu langsam an und öffne das Gas etwas bestimmter, dadurch bekommst du ein Gespür dafür, wie sich das Motorrad aufzurichten versucht
- Die gleiche Übung mit leichtem Bremsen versuchen (Hinterbremse) und dadurch merken, wie sich das Motorrad verhält
- Auf einem ebenen Platz im Kreis fahren, so eng wie möglich. Dabei in den Kreismittelpunkt blicken. Stell irgendetwas in der Mitte auf und blick ausschließlich darauf, du wirst merken du fährst darum im Kreis. Steiger langsam die Geschwindigkeit, ohne den "Mittelpunkt" aus den Augen zu verlieren. Du merkst wie die Schräglage zunimmt, ohne wirklich viel schneller zu werden. Probier es auch mit gleicher Geschwindigkeit und immer enger werdendem Kreis
- wenn du das kannst, versuch das gleiche analog mit einer "Acht". Diese darf dann nach etwas Übung ruhig so weit auseinandergestellt werden, dass du zwischen den Kurven Geschwindigkeiten jenseits der 50km/h erreichst. Rolle nicht über die Motorbremse an die Kurve, nutze aktiv die Bremse um ein gefühl für die nötige Verzögerung VOR der Kurve zu bekommen. Beschleunige aktiv aus der Kurve.
- Das wichtigste: Ausser den ersten beiden Traingingspunkten - unbedingt auf einem abgesperrtem Platz, an dem kein anderer Verkehr teilnimmt. Du würdest dich und andere gefährden und kannst dich zudem nicht voll auf die Übung konzentrieren.
Hi Paveway, prima Antwort. :-) Kleiner Tipp: lasse mal die Sonderzeichen am Zeilenanfang weg, da wird hier leider dann der folgende Text verkleinert dargestellt. Gruß T.J.