Grauguss-Bremsscheiben bei Moto Guzzi
Moin,
ich habe gehört, dass Moto Guzzi jahrelang die veralteten Bremsscheiben aus Grauguss verwendet hat.
Wieso ist Guzzi nicht auf Edelstahl umgestiegen?
Und machen sie das heute noch immer?
1 Antwort
Ja, das stimmt. Nicht nur MG, auch verschiedene Ducati Modelle hatten Grauguss-Scheiben. So viel ich weiß, waren die von Brembo. Na und? Wo liegt das Problem? Mit den geeigneten Bremsbelägen hatten die Scheiben eine hervorragende Bremswirkung. Das Material ist rostträge, dh sie hatten an der Oberfläche zwar manchmal leichten Flugrost, der sich aber nicht tiefer fressen konnte und beim Bremsen ging der sofort wieder ab. Die Scheiben bekamen nur selten Risse und hielten sehr lange, hatten ein sehr gutes Bremsverhalten bei Nässe und neigten kaum zu Fading. Sogar die MV Agusta Werksrennmaschinen hatten anfangs Graugußbremsscheiben. Trotz des damals üblichen, relativ kleinen Scheibendurchmessers, haben die Dinger hervorragend gebremst.
Autos haben heute noch Graugußscheiben.
Kritisiert werden sie nur von Dummköpfen die keine Ahnung , und sie wahrscheinlich selbst nie gefahren haben.
Schöngeister haben sich an dem ständigen Flugrost gestört. Das ist aber nur ein Schönheitsfehler. Außerdem konnte es passieren, daß sie, wenn sie länger gestanden haben und der Flugrost etwas stärker war, am Anfang bei den ersten Bremsungen etwas giftig reagiert haben. Mir waren sie lieber als diese Schiki Miki Edelstahlscheiben, weil sie beim harten Bremsen auf kurvenreichen Strecken und bei Nässe unerreichte Bremswirkung hatten.
Wenn man moderne Bremsscheiben mit so kleinem Durchmesser bauen würde wie bei den Gußscheiben üblich, dann wäre die Bremswirkung lächerlich.
Aha, aber wieso stehen die dann in der Kritik? Oder besser: Wieso hat nicht jeder noch heute Graugussscheiben?