neue Batterie, Säure eingefüllt. Sofort laden?
Hallo an alle,
Gott sei Dank hielt meine letzte Batterie 6 Jahre. Jetzt hab ich aber eine neue kaufen müssen. Habe soeben die Saeure eingefüllt? Kann ich die Batterie nun sofort ans Ladegerät hängen oder ist das schädlich und ich warte noch etwas ab, bis sich die Säure vielleicht gesetzt o.ä. hat. Danke an alle
Lieben Gruß Claudia
1 Antwort
Nun, für Claudia ist es jetzt nicht mehr so wichtig, aber für Mitlesende und Nachfolger ggf. schon.
So habe ich es gelernt:
Eine Motorradbatterie mit extra Säure ist bis zum Einsatz "trocken". Wenn sich jemand die Batterie zulegt, muss sie befüllt werden. Entweder ist bei wartungsfreien Batterien die exakt nötige Säure schon dabei, oder man hat eine mit den sechs Stöpseln oben und muss Säure extra nehmen.
Erst mit dem Befüllen beginnt die eigentliche Lebensdauer der Batterie. Ist die Säure frisch eingefüllt, läuft die erste chemische Reaktion zwischen den Bleiplatten der Batterie und der (38%igen) Schwefelsäure ab, im Innern der Batterie "blubbert" es vor sich hin. Mir wurde erklärt / geraten, mit dem Ladevorgang zu warten, bis dieses Blubbern aufgehört hat, also diese erste chemische Reaktion abgeschlossen ist.
Dann hat die Batterie bereits ca. 60 - 80% ihrer Kapazität. Nun den Rest aufladen. Dabei sollten die Stöpsel - wie bei jedem Laden - geöffnet bleiben, damit ggf. Gasung entweichen kann. Auch bei den wartungsfreien Batterien lasse ich - allerdings nur während des ersten Ladevorganges - ebenfalls diesen Gummiriegel, der später die Batterie komplett abdichtet, noch geöffnet.
Zeigt mein Ladegerät an, dass die Batterie voll geladen ist, Stöpsel drauf (bei meinem Runner), bzw. Gummiriegel drauf bei der wartungsfreien Batterie (des Tigers).
Fertig.
Wird einem Bleiakku Strom entnommen, lagern sich Sulfate an den Bleiplatten an. Je mehr Strom, desto mehr Sulfat an den Platten - die Konzentration der Schwefelsäure nimmt ab (in Richtung H2O). Daher kann eine stark entladene Batterie bei strengem Frost auch eher einen Frostschaden davontragen, als eine gut aufgeladene. Beim Laden gehen die Sulfate an den Bleiplatten wieder in den Elektrolyt zurück.
Welche (chemische) Reaktion das "Blubbern" im direkten Anschluss an das erste Befüllen der Batterien ist und ob sofortiges Laden hier noch nicht angebracht ist, wäre mal eine Frage an die Hersteller, bzw. deren Chemiker.
Wie geschrieben: Mir wurde geraten, ein wenig zu warten. Bei der 12Ah- Batterie des Tigers brodelte es sogar nach zwei Stunden noch ein wenig, nach drei Stunden habe ich sie dann ans Ladegerät angeschlossen.
Ha! Und noch etwas: Jetzt gibt's die neueste Generation Starterbatterien nicht nur bei den Spezialisten.
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