Trommelbremse vs Scheibenbremse
Ich hab mir in Wikipedia das mal so durchstudiert, und die Vor- und Nachteile dieser beiden Bremssysteme zu verstehen. Dabei lag der große Nachteil der Scheibenbremse im schnellen Verschleiß, da Wasser und Strassenstaub hier schön mithelfen die Bremsbeläge und die Scheibe schnell abzuarbeiten. Und bei der Trommel wird die lange Haltbarkeit hervorgehoben, da sie staubgeschützt in einem Gehäuse sitzt. Jetzt frag ich mich: Darüber habe ich nämlich nichts gefunden Warum werden Scheibenbremsen nicht in ein Gehäuse gebaut damit sie vor Schmutz geschützt sind, und so die Haltbarkeit verlängert wird? Oder bin ich die erste die so eine Wahnsinnsidee hat;-))) Technisch muss das doch möglich sein, oder? na Moment, jetzt wo ich so nachdenke, hmm wird das wohl ein thermisches Problem werden? lg Romana
3 Antworten
Das kommt davon, wenn man sich auf das verlässt, was im Internet steht.
Die Trommelbremse hat nämlich überhaupt keinen Vorteil (außer daß sie schöner aussieht).
Das was die Herrschaften da abgesondert haben, traf vielleicht bei Veteranen zu, oder bei Traktoren. Bei Motorrädern, Autos und LKW ist das nänmlich purer Blödsinn.
Die Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärme ist bei Scheiben - und Trommelbremsen exakt die gleiche - will heissen, gleiches Fahrzeuggewicht, gleiche Geschwindigkeit und gleiche Verzögerung vorausgesetzt, wird es der Trommel genauso warm ums Herz, wie der Scheibe.
Das heißt, daß Trommelbremsen, die entsprechend gute Verzögerungswerte erbringen sollen, löcherig sind, wie Schweizer Käse weil sie sehr viel Kühlung brauchen. Das wiederum bedeutet, daß sie innen genau so nass und so dreckig sind, wie Scheiben. Im Gegensatz zur Scheibe bringt man das Wasser und den Dreck aber nicht wieder los. Scharfe Trommelbremsen brauuchen sehr weiche Beläge, weil der Druck auf die Bremsfläche sehr gering ist. die verschleissen schneller als Bremsklötze.
Als weiteren Nachteil muß man vermerken, daß Trommnelbremsen in Motorrädern in der Regel Seilzugbremsen sind (mit ganz wenigen Ausnahmen bei Gespannen und die 350er Renn - DKW, die "singende Säge" hatte hydraulische Trommelbremsen). Seilzugbremsen haben einen niedrigeren Wirkungsgrad und lassen sich schlecht dosieren.
Last but not least haben große Trommeln einen riesen Fehler: Wenn sie warm werden, dehnen sie sich aus. Dadurch lässt sich der Hebel bei scharfer Fahrweise schon nach kurzer Zeit bis zum Drehgriff ziehen - will heissen - Null Bremse !
Bei meiner 350er Yamaha mußte ich schon nach kurzer Zeit während der Fahrt die Bremse nachstellen. Wenn sie dann wieder ausgekühlt war, mußte ich sie wieder lockern, weil das Rad sonst fest wurde.
Fazit - außer der schönen Optik haben Trommelbremsen absolut keinen einzigen Vorteil gegenüber der Scheibe und sind daherr gut auf dem Schrottplatz der Geschichte aufgehoben.
PS, bei Rennen werden oft Kohlefaserbremsscheiben eingesetzt. Die laufen in Gehäusen, weil die unter 7-800 °C nur sehr schlecht bremsen.
Der Verschleiss der Scheibenbremsen ist schon relativ, bei normalem Einsatz können die so lange leben wie der Rest des Motorrads. Also die Scheiben, nicht die Beläge.
Du bist nicht die erste mit dieser "Wahnsinnsidee", sondern Honda hat es in die Tat umgesetzt: http://www.cbx550club.de/CBX550F.htm
shit, und ich hab schon nachgedacht wie ich meine Rede anlege wenn ich den Nobelpreis für Technik 2013 erhalte;-))) Aber danke für den link, die verbaute Scheibe sieht übrigens sch***e aus:-) lg Romana