Vorderradbremse greift zu spät
Heute mal von mir ne Frage an Spezialisten:
Mein Bremshebelweg vorn ist erheblich zu lang, lässt sich trotz größter Stellung bei Voll-Bremsung (ist als solche gemeint!) fast bis zum Griff ziehen. Toxiko-Sattel statt Nissin, Suzi, ABS. Haben wir vereint mit Schrauber heute endlich jedenfalls mal auf richtig feine Dosierbarkeit wieder hinbekommen, jetzt greift die Bremse aus Hi-Speed bis zum Schluss auch wieder fest. Aber eben nicht optimal. Von meiner letzten Maschine ohne ABS (ebenfalls Suzi) bin ich aber brutalen Griff gewohnt, kam ggf. mühelos hinten hoch. Stand einfach früher. Erst diese Zuverlässigkeit gibt mir (persönlich) die nötige Sicherheit.
Entlüftung jetzt sogar durch zusätzlich eingebaute Nippel oberhalb des Verteilers zu den Sätteln. Nur: Der Hebelweg bleibt immer noch so lang/zu lang.
Und jetzt kommts: Nach dem ersten Belagwechsel wurde diese Bremse erstmals richtig giftig (kein Problem, eher erwünscht), nach 2-3 Tagen leider alles wieder wie früher. Mein Ansatz: Die Bremskolben oder einer davon laufen nicht sauber zurück. Ist so etwas bei diesem Sattel bekannt?
Danke.
3 Antworten
Wenn ich das richtig sehe, dann hast du 2 Probleme, die primär mal nichts miteinander zu tun haben:
1) den zu langen Hebelweg
2) die schwache Bremswirkung
Zu 1) ein zu langer Hebelweg kommt normalerweise von einer falschen Übersetzung im Bremssystem. EDu hast Komponenten vertauscht. Bist du dir sicher, daß die Durchmesser der Geber - und Nehmerzylinder die selben sind wie original und zusammenpassen?
Zu 2) Durch Stahlflexleitungen wird die Bremswirkung nicht besser. Lediglich der Druckpunkt kommt früher und ist prägnanter. Der Rest ist Psyche. Manche ABS dämpfen bewußt bei leichter Bremsung die Bremswirkung. Greif schnell und fest zu, damit das ABS auch deine Absicht erkennt. Ich habe das ABS in meiner Suzuki B King mit Mißtrauen begrüßt. Die Bremswirkung ist aber wider Erwarten brachial und ich komme auch mit dem Druckpunkt (auch ohne Stahlflex) gut zurecht. Allerdings bremse ich immer reltiv spät, dann aber kräftig.
Tja - leider ist auch der herbeigerufene Werkskundendienst ratlos. Scheiben neu, Bremssättel zerlegt und alles neu, das Grundproblem bleibt trotzdem. Mit leben müssen ist die schlechteste Lösung.
Noch was zum Zwischenstand:
Nach etlichen Gewaltbremsungen hintereinander aus bis zu ca. 200 km/h unveränderter gleichmäßiger Griff, Hebelweg wird aber länger, nähert sich dem Handgriff bedenklich.
Insgesamt ist die Bremse mir nicht giftig genug oder anders gesagt zu sanft. Überhaupt kein Vergleich zB zur GSX - ziehen, steht.
ABS-Intervalle m. E. zu lang - Vorderrad wird unruhig. Kürzer geht's aber nicht, blockiert sonst bei geringerer Geschwindigkeit.
Mit dem Reingreifen habe ich kein Problem, vertraue auf die Technik. Und kann auch intuitiv lösen, wenn nötig.
Zwischenstand:
zu2) Werkseitige Verbauung nie von mir geöffnet.
zu1) Danke, dieser Ansatz wird weiterverfolgt.
Bremsflüssigkeit wechseln und/oder ABS regelt zu früh.
Wie my666 schon geschrieben hat kannst Du ABS nicht mit normalen Bremsen vergleichen,das geht nicht.Meine 10ner hat auch kein ABS und die Zangen greifen zu wenn ich am Hebel ziehe,die Honda meiner Frau hat ABS und es ist immer eine große Umstellundg für mich ,wenn ich die Honda fahre.Nach einiger Zeit geht es dann,nur wenn ich dann auf die 10ner wieder steige,muß ich schon aufpassen,da ist dann wieder Fingerspitzengefühl beim bremsen angesagt.Eigentlich ist das alles eine Gewöhnungssache.
Diese Antwort hat zur Differenzierung veranlasst. Chapp, vielen Dank!