Hallo RuedigerB!
Um zu verstehen, warum ungenutzte Batterien kaputgehen, muss man etwas tiefer in die Materie einsteigen, insbesondere was den Aufbau und die chemischen Prozesse in der Batterie angeht.
Zum Aufbau:
Vereinfacht betrachtet haben wir in der Batterie positive und negative Platten, die durch sogenannte Separatoren getrennt werden. Das sind microporöse Kunststoffplatten, die zwischen den "+" und "-" platten sind. Sie wirken elektrisch isolierend, lassen aber Ionen "durch kleine Löcher" durch.
Zum chemischen Prozess:
Ganz stark vereinfacht: Beim Entladen wandern die Sulfat-Ionen der Schwefelsäure zu den Platten hin, und lagern sich dort an. Beim Laden werden diese Ionen wieder in die Säure zurückgedrückt. Das ist auch der Grund, warum die Säuredichte in einer entladenen Batterie geringer ist - da viele Sulfat-Ionen an den Platten sind, "fehlen" sie in der Säure - und diese wird dadurch leichter.
Was passiert nun, wenn eine Batterie länger steht?
Die Batterie entlädt sich langsam selbst (Selbstentladung). Also chemisch gesprochen wandern immer mehr Sulfat-Ionen zu den Platten, und lagern sich dort an. Je länger die Batterie steht, um so mehr Sulfat-Ionen sind an den Platten. Dauert dieser Zustand länger an, fangen die Sulfat-Ionen an, Kristalle zu bilden - diesen Effekt nennt man Sulfatierung. Die Kristalle wachsen weiter, wenn man nichts dagegen unternimmt - also die Baterie nicht lädt.
Warum geht die Batterie daran kaputt?
1.)(worst case) In Starterbatterien sind die Separatoren relativ dünn. Werden diese von den wachsenden Sulfat-Kristallen durchdrungen, verbinden diese die benachbarten Platten - man hat also einen Plattenschluss. (+ und - sind elektrisch verbunden). Dieser Schaden ist irreparabel, die Starterbatterie muss getauscht werden.
2.)In den Sulfat-Kristallen sind ja die Ionen gebunden, die eigentlich als Ladungsträger "gebraucht" weden. Man hat also sofort einen Kapazitätsverlust (Leistungsverlust). Diese Sulfatierung kann man ggf. mit einer Speziellen Ladung wieder auflösen - vorausgesetzt, man hat entsprechende Ladetechnik.
Bei Starterbatterien lohnt sich der Aufwand jedoch meist nicht, da die Erfolsaussicht relativ gering ist.
Übrigends ist beim Blei-Säure-Akku die Selbstentladung bei Kälte GERINGER - logisch, die Ladungsträger sind da weniger beweglich.
Ich hofe, ich konnte helfen...
MfG
Lichtmachman