Ab welcher Verdichtung bräuchte man keine Zündkerze mehr?
Ein Dieselmotor funktioniert ohne Zündkerze weil das Gemisch durch die hohe Verdichtung auch ohne Funken entzündet wird. Kann mir jemand hier erklären, wieso dieses Prinzip eigentlich nicht bei Benzinmotoren funktioniert? Wieviel Verdichtung bräuchte man hier um eine Zündung zu erreichen?
2 Antworten
So genau kann man das nicht sagen...weil die maximal mögliche geometrische Verdichtung (ohne Selbstentzündung = "klopfen") von vielen Faktoren abhängt, vor allem vom Zylinderhubraum , dem Füllgrad und der Kraftstoffmenge!
z.B. Mazda und Honda bauten schon vor 20 Jahren "Magermotorkonzept" die bei kleineren Vierzylindern (ca. 1500ccm) 1:14 Verdichtung hatten und trotzdem nur mit normal fuhren! (fetteres Gemisch "klopft" leichter!)
Mein TDI (1900er-110Ps) hat z.B "nur" eine Verdichtung von 1:18.5!
Die teileweise extrem hohe Verdichtung moderner Motorrad-hochleistungsmotore wie die Ducati Desmosedici (1:14!) funktioniert auch nur weil bei diesen Motoren die Ventile zweck max. Leistung bei hohen Drehzahlen so lange offenbleiben, das die effektiv wirksame Verdichtung viel geringer ist !
Benzin braucht zum Zünden eine höhere Temperatur als Diesel. Da diese Temperatur durch ein vernünftig hohes Verdichtungsverhältnis nicht so einfach erreicht werden kann, ist Benzin für einen Selbstzünder nicht geeignet.
Umgekehrt funktioniert es auch nicht, da Diesel wiederum einen höheren Flammpunkt als Benzin hat.
Diesel lässt sich leichter durch eine hohe Temperatur entzünden.
Benzin lässt sich leichter durch eine fremde Zündquelle etzünden.