Belastung für Motor/Lager höher bei untertourigem Fahren?
Ein Bekannter meinte kürzlich, das die Belastung für den Motor/Lager sehr hoch sei, wenn man z.B. bei 40km/h im 5. oder 6. Gang beschleunigen würde und der Motor daher nicht lange halten würde. Die Kräfte, die über den Kolben auf die Kurbelwelle wirken, seien dann besonders hoch, ähnlich wie bei einem Fahrrad, welches man aus dem Stand im 18. Gang flott beschleunigen wollte. Hier seien ja auch erhebliche Kräfte notwendig.
Irgendwie leuchtet es mir ja ein, aber hat er tatsächlich recht und warum ist dies so?
3 Antworten
Es ist ein Unterschied zwischen niedertourigem und untertourigem Fahren. Niedertourig schadet in der Regel keinem Motor - untertourig dagegen durchaus. Bei untertourigem Fahren treten im Motor und im gesamten Antriebsstrang Vibrationen und sogenannte Drehschwingungen auf, sowie stoßweise Belastungen, die alle Motorradteile, die mit dem Antrieb zu tun haben (Kolben, KW, Primärtrieb, Getriebe, Ritzel, Zahnkranz, Kette und besonders Kardan) extrem belasten und sogar kurzfristig zerstören können.
Die Belastung wird ja größer je höher das Drehmoment ist, das auf Lager etc wirkt. Drehmoment ist ja Leistung geteilt durch Drehzahl. M=P/rpm. Je niedriger also die Drehzahl, desto höher das belastende Drehmoment. Wenn die Drehzahl gegen 0 geht geht das Drehmoment theoretisch sogar ins Unendliche.
Bei den eher großen Motoren heutzutage ist es schwer, untertourig zu fahren, selbst 2000 rpms sind bei vielen Motoren schon im gesunden Bereich.