Gibt es eine besondere Technik einen Umfaller wieder aufzurichten?
Nach 6 Jahren ist es wieder passiert. Dieses Mal mit der neuen Transalp. An den Bordstein gefahren, angehalten, wollte Gas geben und dann....zur Seite umgekippt. Konnte gerade noch mein Bein rausziehen. Da lag sie dann. Der Lenker nach links eingeschlagen, griff ich an den linken Handgriff und habe mit beiden Händen das Motorrad hochgerissen. Ich konnte es nicht fassen. Verdammt schwer ... ich dachte ich krieg gleich einen Hexenschuß, solche Spannung hatte ich im Kreuz. Auf die Zähne gebissen und weitergerissen bis sie stand. Ganz ehrlich...will es nicht nochmal ohne Hilfe machen. Wer kann mir sagen, wie ich das Motorrad mit weniger Kraftaufwand wieder auf die Räder stellen kann. Gibt es da eine besondere Technik? Habe intuitiv mit beiden Händen am Griff gerissen, da ich sonst keine andere Möglichkeit kenne, wie ich das alleine schaffen soll. ....ach ja, kann dem Motorrad beim Umfalller was passieren? Muss ich sie nun kontrollieren lassen? ....oder macht es dem Motorrad nicht so viel aus?
2 Antworten
Ein Umfaller aus dem Stand ist wahscheinlich so ziemlich jedem schon mal passiert; ich habe noch nie davon gehört, dass eine Maschine über einige Kratzer oder einen verbogenen Brems- oder Kupplungshebel hinaus etwas ernstes passiert ist. O.k., man soll ja nicht "nie" sagen, aber ein ernsthafter Schaden erscheint mir unwahrscheinlich. Und wenn, solltest Du ihn beim Fahren schnell merken. Den "vorsorglichen" Werkstattbesuch kannst Du Dir nach meiner Meinung sparen.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du beim Aufrichten auf der falschen Seite gestanden: Man stellt sich am besten so, dass der Tank und die Sitzbank vor den eigenen Füßen liegen. Dann eine Hand an das im Liegen untere Lenkerende, die zweite möglichst an den Rahmen oder sonstige feste (Halte-)Punkte unterhalb der Sitzbank. Dazu geht man am besten etwas in die Knie und bewegt das Gewicht dann beim Aufrichten vorrangig aus den Beinen bei gleichzeit eng am Körper liegendem Schwerpunkt der Masse. Ein wenig aufgerichtet, kann man ein Knie unter die halb aufgerichtete Maschine stellen und dann mit Knie/Oberschenkel zusätzlich nach oben drücken.
Ich fahre seit Jahren Eisenschweine von fast 300 kg und bin selbst alles andere als ein Herkules, habe aber so keine Probleme. Auch keine Rückenprobleme;-)
Die hattest Du, weil der Schwerpunkt weit weg von Deinem Körper war (da gab es doch mal etwas mit Hebellängen...) und Du eine ruckartige Bewegung gemacht hast. Bei meinem Vorschlag geht es flüssiger und damit rückenschonend. Viel Glück beim nächsten Mal
ja Danke da habe ich ja meine Fehler, so wie du beschreibst stand ich auf der Falschen Seite.
solte die noch mal umkippen, dann versuche ich es noch mal :-) danke
stimmt, das habe ich noch vergessen. Danke für die Ergänzung!
Ich machs immer so: ganz nah an die Sitzbank ranstellen und dann eine Hand ans untere Lenkerende, die andere an den Haltebügel am Heck. Ob dieser bei jedem Motorrad gleich massiv ausgeführt ist, weiss ich nicht. Bei den Dingern die ich fahre weiss ich aber, dass man die an den Haltebügeln sogar ohne Schäden komplett hochheben kann. Die Kraft beim Stemmen kommt aus den Beinen, d.h. ich geh in die Hocke und zieh sie "gerade" hoch. Die Frage ist natürlich ob du groß genug bist, dass du die Arme ohne Probleme so weite strecken kannst um die genannten Punkte zu erreichen. Bei meinen 1,97m stellt das natürlich nicht so das Problem dar... Was ich bei einem Umfaller auf der rechten Seite immer empfehle: Vorderbremse betätigen, damit das Motorrad nicht durch das eingeknickte Rad eine ungewollte Bewegung macht. Wenn dir das auf einer ansteigenden Straße passiert mach ichs immer so: In den sauren Apfel beissen und das Motorrad mit den Rädern Talwärts drehen. Dann gehts um einiges leichter. Allerdings:
- ich zahle meine Schäden nicht selbst
- ich fahre Motorräder mit Kunsstofftank, d.h. Lackierarbeiten sind nicht zwingend notwendig
insofern kann ich mit den Motorrädern relativ grob umgehen. Ob man das mit der Privatmaschine auch riskiert, ist fraglich...
Eine Erleichterung ist es,wenn man den Lenker in Aufstellrichtung einschlägt.