Gibt es im Motorradmotorenbau auch natriumgefüllte Titanventile?
Frohes neues Jahr an alle!
Früher galten die natriumgefüllten Stahlventile als das non plus ultra, sie waren leicht und führten die Hitze sehr gut ab, danach kamen die leichteren Titanventile. Ich frage mich, ob man durch die Kombination von Titanventilen mit Natriumfüllung einen noch leistungsfähigeren Ventiltrieb bekäme. Oder gibt es das schon?
1 Antwort
Titanventile - mag sein, obwohl moderne warmfeste Stähle enorme Temperaturen aushalten, einen schnellen Wärmedurchgang haben und wegen der hohen Festigkeit sehr leicht gebaut werden können. Natriumkühlung in Ventilen mit einem Schaftdurchmesser von knapp 6 mm kann ich mir nicht vorstellen. Der Ventilschaft müßte hohl sein vom Ventilteller bis tief in den Schaft. Bei den dünnen Schäften ist das kaum vorstellbar. Die genannten Natriumgekühlten Ventile hatten Schaftdurchmesser von mehr als 8 mm. Sinnvoll sind diese ohnehin nur auf der Auslaßseite, weil nur dort die entsprechenden Temperaturen auftreten. Die Natriumfüllung soll die Hitze möglichst schnell vom Ventilteller in den hinteren Teil des Schaftes transportieren. Durch den dicken Schaft erkauft man diesen Vorteil mit Strömungsverlusten im Auslasskanal. Wirklich bewährt hat sich diese Technik eigentlich nur in langsamlaufenden Dieselmotoren.