Motorradeinstieg: Günstige kleine Maschine und nach 1-2 Jahren upgraden oder gleich Traumbike kaufen und behalten...wie schätzt ihr das Risiko ein?
Liebe Community,
ich mache z.Z. meinen Führerschein Klasse A und bin unsicher wieviel ich für das erste Motorrad ausgeben soll. Warum frage ich das? Viele Leute meinen das erste Bike droppt man auf jeden Fall und dann wäre es schade, wenn man wegen mangelnder Erfahrung teures neueres Modell beschädigt. Mein Traumbike ist die 2016er Suzuki SV 650 und sie liegt noch in meinem Budget von etwa 6000 EUR. Die Frage ist, sollte ich wirklich so viel ausgeben?
Meine Vorstellungen:
- alltagstaugliches Naked oder Sport
- 300 - 650cc, kein 600cc Vierzylinder
- 40 - 80 PS (!)
- Direkteinspritzung
- 200 kg oder weniger
- niedrige Sitzbank
Bisher angesehen habe ich mir:
- 2016 Suzuki SV 650 - 5300 EUR
- 2016 Honda CBR 500R - 5800 EUR
- 2015 Yamaha R3 - ca. 4700 EUR
- 2014 Kawasaki Ninja 300 - ca. 4000 EUR
- 2007 Kawasaki ER-6F - ca. 3000 EUR
- 2007 Suzuki SV 650 - ca. 3000 EUR
Man sieht leicht, dass die Bikes mit 300-500cc vergleichsweise teuer und relativ neu sind. Bei 4000 EUR würde ein Schaden aber immernoch weh tun. Die älteren ER-6F und SV 650 sind etwas günstiger aber nicht so verschieden von der 2016er SV. Daher wäre es auch schwierig zu rechtfertigen nach zwei Jahren ein eher kosmetisches Upgrade auf ein neueres Modell durchzuführen.
Ich möchte daher entweder gleich ein neueres Modell was man einfach behält oder ein sehr günstiges Einsteigerbike zum lernen (Style ist wichtig :D)
Was ist eure Meinung? Welche Erfahrungen habt ihr in den ersten Jahren gemacht?
8 Antworten
Der Fahrer bewegt das Motorrad und bestimmt auch das Risiko. Man stürzt mit einem neuen Motorrad nicht besser als mit einem alten. Mit einem neuen Motorrad ist man aber meist nicht so risikobereit wie mit einer "alten Gurke".
Nun die "Kaufüberlegung": Kaufst Du Dir ein "Einsteigermotorrad", dass Du bald wieder verkaufen möchtest, hast Du meist einen höheren Wertverlust. Man bekommt selten den Kaufpreis zurück. Natürlich hat auch ein neues Motorrad einen Wertverlust, den spürt man aber nicht so, da man das Motorrad ja behalten möchte. Zudem können Reparatur durch Altersverschleiß zusätzliche Kosten verursachen.
Kauft man sich das "Traummotorrad", ist man vom ersten Moment an zufrieden und glücklich. Die Zeit mit dem ersten Motorrad wirst Du nie vergessen, egal wie viele Motorräder Du in Deinem Leben noch haben
wirst. --- Natürlich gehen da die Meinungen auseinander, aber ich habe die
Erfahrung gemacht, dass mich mein erstes Motorrad sehr geprägt hat. Wäre das eine "alte Schüssel" gewesen, an der ich mehr geschraubt hätte als
gefahren, vielleicht wäre ich nicht so ein überzeugter "Biker" geworden.
Viel Spaß und unfallfreies Fahren, egal für was Du Dich entscheidest. ---- Übrigens: Die "Bauchentscheidung" ist meist die richtige Entscheidung.
Gruß Bonny
Danke für den Stern. Hoffentlich hast Du genauso viel Freude an Deinem ersten Motorrad wie ich damals. Gruß Bonny
Hallo,
Ich habe mich ebenfalls in die neue SV650 verliebt, als ich sie gesehen habe, und sie mir auch als erstes Motorrad gekauft.
Bisher bin ich rundum zufrieden und glücklich, habe jedoch natürlich keinen Vergleich. Die SV ist sehr spaßig und zuverlässig.
Ich weiß aber, dass ich, wenn ich mir doch z.B. die Gladius (die mir von der Optik her einfach nicht gefällt) gekauft hätte, weiter an die SV gedacht hätte und sie immer noch gerne haben würde.
Als Anfänger fahre ich generell vorsichtig. Natürlich kann immer ein Unfall passieren, aber wenn, ärgert mich das mit einer alten Maschine ebenso wie mit einer neuen.
Mir ging es einfach um das Modell, nicht darum, ein neues Motorrad zu kaufen. Letztes Jahr gab es noch keine gebrauchten 2016er Modelle, daher ist es bei mir dann doch eine neue geworden (mithilfe von Suzukis Führerscheinaktion bin ich in meinem Budget geblieben).
Mittlerweile befinden sich jedoch Vorführmodelle und auch Gebrauchte auf dem Markt; wenn ich dieses Jahr erst ein Motorrad gebraucht hätte, würde ich wohl eher da zuschlagen.
Bei mir haben zudem Sitzhöhe, Gewicht und die Möglichkeit/Kosten des Drosselsatzes in die Entscheidung mit reingespielt.
Niemand kann dir die Entscheidung abnehmen, sondern du musst selbst entscheiden, was für dich am Wichtigsten ist. Ich würde es für mich persönlich bisher jedoch genau so wieder machen.
Danke für deine Antwort. Genau, die SV gibt es als Demo Bike, schon eingefahren, mit Inspektion usw. Mir geht es auch nur um das Modell. Die älteren sind alle viel größer und schwerer. Die 2016er ist recht "handlich". Ich bin auch nicht so groß, sie hat ABS und das sind alles wichtige Faktoren. Ich bin froh, dass du gute Erfahrungen damit gemacht hast. Das ist hilfreich.
Zum Anfang und Fahrpraxis sammeln, reicht auch ein billiges Bike. Ich und auch andere haben ihr erstes Bikes recht günstig eingekauft, jeweils um die 2.000 Euro und beim Verkauf im Regelfall dieses Summe (natürlich ohne Unfall) meist auch wieder rausbekommen oder gar noch mehr.
Nach 1-2 Jahren würde ich mich dann mal auf dem Markt umsehen und weiß dann noch besser was ich brauche.
In meinem Fall habe ich mit 4 Zylindern, 600ccm und 50PS angefangen, habe dann aber schnell gemerkt, dass ich mehr Hubraum und auch Leistung haben wollte, weil mir die Schalterei in Bergen auf den Keks ging.
Heute mit knapp 100PS und fast 1.000ccm bin ich fast zufrieden, allerdings dürfte ein künftiges Bike gerne leichter sein, Kardan haben und einen schönen 4 oder 3 Zylinder.
Hi geoka, danke für deine Antwort. Also ein 4 Zylinder kommt bauarttypisch sowieso erst bei höheren Drehzahlen in Fahrt. Da fehlt einfach das Drehmoment im unteren und mittleren rpm Bereich. Dazu kommt noch, dass viele Motoren in den Bergen aufgrund des geringeren Luftdrucks extrem an Durchzugsvermögen einbüßen (z.T. 50% und mehr). Da bleibt von den 50 PS dann nicht mehr so viel übrig. Ein Zweizylinder hätte dort vermutlich besser performt. Aber 100 PS sind mit zu viel. Ich bin nicht sehr groß und möchte daher kein schweres Bike, auch später nicht :). Ich denke daher ein kräftiger 650cc Zweizylinder würde mir für mehrere Jahre genug Spaß bieten.
Ohne die entsprechende Erfahrung kannst du gar nicht wissen was dein Traumbike ist.
Du hast also bei nem Neubike nicht nur die Gefahr eines Sturzes sondern auch eines kapitalen Fehlkaufs. Und sobald du das Bike einmal benutzt hast sind schon hunderte von € an Wiederverkaufswert davon. Dann hockst du auf ner Maschine fest die zwar nett ausschaut, aber überhaupt nicht so fährt wie du es dir gedacht hast.
Aber wenigstens hast du mit deiner Auswahl nicht noch das 200kg Hantel-Problem. :o)
Ich find die SV auch super geeignet, würde aber eher zu ner 2. Generation greifen. die kann alles was ein Mopped können muß. Ne Neue kann da auch nix besser.
Und falls es nun doch so gar nicht sein Stil ist bekommt er die super wieder los.
Ich habe auch darüber nachgedacht, allerdings ist der Preisunterschied nur ca. 1300 EUR. Die 2te Generation ist leider deutlich schwerer und auch größer. Ich habe sie schon im Laden angesehen. Mit dem Aussehen konnte ich mich nicht so ganz anfreunden. Dann wären da noch ABS, Wartung und Reparaturen als Argument zu nennen.
Wenn ich das schon lese: das erste bike droppt man auf jeden fall.
Ich hab von 2005-2007 ne 125er gefahren und von 2007 ohne unterbrechung die verschiedensten motorräder gehabt. Bin jetzt bei meinem 6. Motorrad. Und soll ich dir mal was sagen: ich hab bisher keins "gedroppt" (gewöhn dir das bitte ab). Ich hab einzig und allein vor knapp 2 wochen nen kleinen dreher mit meinem gespann gehabt, weil mich ein auto am heck erwischt hat. Wenn man seine Grenzen kennt und mit der blödheit anderer rechnet passiert (in meinen augen) nichts. Und zum thema "neueres modell was man einfach behält" :
So hab ich mir das mit 23 bei meiner harley auch gedacht: käufste dir dein traummopped für 11,5k, das fährste dann erstmal bis du 30 oder älter bist.
Was kam dann?
Ich hatte mir als zweitmotorrad ein russengespann gekauft. Bin damit ne zeitlang rumgefahren und hatte damit mehr spass als mit der harley. Das gespann hatte ich dann anfang 2016 verkauft, weil ein neues auto her musste, hab aber zu mir gesagt "du hast bald wieder eins". Meine frau hatte dann im august nen kleinen unfall bei der ihre harley (selbes modell) als totalschaden endete. Sie wollte dann was leichteres ubd ist bei royal enfield hängen geblieben. Da des dann leistungsmäßig nicht so gut mit der hatmey harmonieren würde, und ich damals lieber wieder ein gespann haben wollte weil ich von hd die nase voll hatte, hab ich meine verkauft und mir ein neues gespann gekauft.
Ich würde also hingehn und sagen: das ist es. Das ist mein motorrad was ich fahre bis es auseinanderfällt.
Es gibt zwar leute die ihre moppeds 15-20 vllt auch noch mehr jahre in besitz haben, jedoch haben viele von denen dann mit der zeit noch das ein oder andre zweitmopped gehabt, weil die vielfalt, die abwechslung einfach zu groß ist. Du musst nur mal auf ner andren maschine hocken und schon denkst du nach.
Und zu relativ/vergleichsweise teuer:
Auspüffe für harley kosten mal schon gut und gerne 1800-2000 euro. Du nennst hier moppeds die grad ma so teuer sind wie auspüffe für 2 harleys.
Ich bin froh zu lesen, dass es offensichtlich möglich ist ohne Unfall/Umfaller viele Jahre durchzukommen. Es war auch nicht meine Meinung, sondern nur eine weit verbreitete, die ich hier wiedergeben wollte und die mir etwas Sorgen bereitet hat.
Und ja also das sind natürlich noch ganz andere Preise. Ein Vorführmodell der 2016er SV650 kostet 5300 EUR. Soweit, das Motorrad zu fahren bis es auseinander fällt, habe ich gar nicht gedacht. Die Idee war vielmehr eines zu kaufen mit dem man lange Spaß haben kann und ich mich nicht in ein oder zwei Jahren nach einem anderen Modell umsehen muss. Also ein Motorrad in das man hineinwächst, auch von den Fähigkeiten her. Der SV sagt man nach eben genau das bieten zu können.
Auspüffe für harley kosten mal schon gut und gerne 1800-2000 euro. Du nennst hier moppeds die grad ma so teuer sind wie auspüffe für 2 harleys.
Deswegen muß man ja für ne SV auch nur nen Führerschein machen.
Für ne Harley muß man erst Zahnmedizin studieren ;o)
Als Anfänger ist man froh, wenn man überhaupt fährt. Wenn man keine anderen Bikes und deren Fahrverhalten kennt, ist man sehr leicht zufrieden zu stellen.
Die ausgesuchte SV ist sowas wie eine eierlegende Wollmilchsau und aufgrund ihrer Gutmütigkeit und Wendigkeit perfekt für einen Anfänger. Bei Superbikes sieht es schon anders aus, doch gilt da auch, was ich im ersten Absatz geschrieben habe.