Problem beim Zündzeitpunkt (Kontaktzündung)
Moin,
ich habe bei meinem Moped nach erheblichem Leistungseinbußen die Zündung eingestellt.
Das heißt, ich habe es soweit wie möglich getan.
Wie gesagt handelt es sich um Kontaktzündung. Als erstes also einen neuen Kontaktsatz. Der alte war auch verschlissen, gut so.
Den Abstand einstellen war auch noch kein Problem. Nun aber zur Einstellung vom Zündzeitpunkt.
Die Zündankerplatte wird mit 4 Schrauben durch Langlöcher mit dem Motorgehäuse verbunden. Um den Zeitpunkt zu verstellen, dreht man die Ankerplatte in die richtige Position.
In der Montageanleitung steht, dass die Kontakte genau auf OT den Maximalabstend (0,35 mm) erreicht haben müssen.
Jetzt kann ich die Ankerplatte aber verschieben, wohin ich will, die Maximalöffnung ist immer mindestens 10° nach OT.
Ich weiß wirklich nicht weiter... Da man ja nicht viele Möglichkeiten hat, die Zündung zu beeinflusssen (nur Kontaktabstand und ZZP), weiß ich nicht, was ich noch ändern soll.
Mir fällt nur noch ein, dass die Ankerplatte verzogen sein könnte, aber geht das überhaupt?
Nunja, ich erhoffe mir eben ein paar Erfahrungen, Ratschläge oder Lösungsvorschläge.
Danke.
Afbian
2 Antworten
Hallo mein Lieber
Wenn ich meine alten, grauen Zellen so durchwühle, denke ich, der Nocken sitzt im Polrad, das Polrad auf der Kurbelwelle, diese ist konisch und hat einen Schlitz, in dem ein Keil gehört und der verzupft sich gerne. Frage: Ist der Keil an Ort und Stelle?
Der Unterbrecherkontakt kann sich deshalb auf der Grundplatte nicht verschieben, weil, Magnet, Zündspule und das Öffnen des Kontaktes, im Zusammenhang steht. Der Kontakt öffnet dann, wenn der Magnet gerade an der Spule vorbei ist und dadurch die nötige Induktionsspannung für den Zündfunken erzeugt.
Wenn der Keil richtig sitzt, das Polrad, das Richtige ist, kann der Zündfunken garnicht zu spät kommen.
Gruß Nachbrenner
PS: stell doch mal Bilder ein.
Danke erstmal, aber irgendwie schheint keiner hier mein Problem zu verstehen.
Also das Prinzip der Einstellung (ohne Pistole) ist mir durchaus bekannt und ich kann die Zünduneinstellen. Das geht sehr gut, wenn man die Ankerplatte einfach verschiebt und ausprobiert.
So war das auch heute Nachmittag. Also habe ich die Ankerplatte etwas verstellt und siehe da, die Zündung erfolgt zu spät. Dann etwas in die richtige Richtung verschoben und schon nähere ich mich der OT-Markierung.
Also noch etwas mehr verdrehen, und wieder komme ich näher an OT. Noch ein Stück verdrehen - Oh! Geht nicht weiter - wie kann das sein? Die Langlöcher in denen die Schrauben drin sind, mit denen die Ankerplatte am Gehäuse fest sind, scheinen zu kurz zu sein... Da hilft mir kein noch so guter Link mit der Bestimmung des ZZP, aber trotzdem danke für die Mühe.
Zu Deinen Fragen. Ja, der Nochen sitzt auf dem Polrad, auch der Keil, der die Ankerplatte mit der Kurbelwelle verbindet ist da und gut erhalten ("verzupfen" tuen die sich m.E. häufig bei MZ).
So, wie Du da ran gehst, mit dem einem Milimeter vor der Zündspule und so.
So mache ich das nicht, ist aber sicher auch eine Möglichkeit.
In diesem Sinne, gute Nacht!
Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass Kreidler die Langlöcher an der falschen Stelle gemacht hat und sie waren in den letzten Jahrzehnten wohl schon am richtigen Platz. Es muss also etwas passiert sein, was den Zündzeitpunkt erheblich Richtung zu spät verschoben hat. Das kann eigentlich nur das Polrad selbst, oder die Kurbelwelle sein. Hätte sich der Nocken im Polrad verdreht, wäre das Enstellen der Kontakte erschwert (das mit dem Keil hast Du ja im Griff, bist ja plietsch), geht auch nur durch die Aussparung im Polrad, oder? Bleibt die Kurbelwelle. Die Platte kann man auch nicht verkehrt montieren, schon alleine wegen der abgehenden Kabel. Sehr mystreiös das Ganze.
Das mit der Abhängigkeit vom Magnet, den Anker (lässt sich gering verschieben, wenn überhaupt) und dem Öffnen des Kontaktes, ist schon wichtig, weil wenn der nicht stimmt, hast Du ja nicht die optimale Spannung in der Zündspule.
Der Unterbrecherkontakt, da kannst Du auch nur den Orginalen einbauen, nicht dass der Klotz an der verkehrten Stelle sitzt, und der Abstand 0,35mm oder 0,4 macht den Kohl auch nicht fett. Verkehrt kann man den auch nicht einbauen, sehr mystreiös.
Zerlege das Ganze nochmal und kontrolliere alles ganz penibel. Irgendwie kenne ich eine verdrehte Kurbelwelle nur von der Kawasaki Mach III und Pferde die vor der Apotheke kotzen, habe ich auch noch keine gesehen.
Ja, in der Tat sehr mysteriös... Ich werde wie gasagt Teil für Teil auswechseln und gucken, ob es dann geht...
Mit einer simplen Probierlampe kannst du genau den Punkt feststellen, an dem der Kontakt schließt und wann er öffnet (Zündzeitpunkt). Wenn du dann nicht in der Lage bist, die Grundplatte so zu verdrehen, dass dieser Zeitpunkt VOR OT liegt, dann ist entweder etwas falsch zusammengebastelt(eher unwahrscheinlich), oder der Unterbrecher ist der falsche.
Danke chapp, das Projekt liegt zwar zur Zeit auf Eis, aber ich komme drauf zurück, wenn ich es wieder anfange! Gruß
Zusatz
Der Kontakt öffnet, wenn der Magnet ca. 1mm vom Kern der Zündspule weg ist, dann ist die induzierte Spannung in der Primärspule am höchsten, der Kontakt öffnet und der Rest ist bekannt. Den Kondensator prüfen nicht vergessen!