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Wie vehement die Fliehkräfte an den Reifen zerren, kannst du beim Start von Dragstern erkennen. Bei denen wächst der Durchmesser des Hinterreifen um 10-20 cm.

Motorradreifen sind heute hauptsächlich als Radialreifen konstruiert, dh ein umlaufender Gurt ist dazu da, Umfang und Radius auch bei hohen Geschwindigkeiten möglichst stabil zu halten. Da jedes elastische Material eine gewisse Dehnfähigkeit hat gelingt das nicht zu 100%. Dies gilt auch für Reifen, sonst ließe er sich nicht montieren, weil er nicht über das Felgenhorn gezogen werden könnte. Die diagonal Dehnung hält sich aber in engen Grenzen. Gehen wir mal davon aus, daß ein Hinterreifen einen Durchmesser von

61 cm hat das ergibt einen Umfang von

191,54 cm

Angenommen die Dehnung liegt bei max 1% (dürfte ziemlich realistisch sein), dann steigt der Umfang auf

193,5 cm (gerundet) das entspricht einem Durchmesser von

61,6 cm (gerundet)

Der Durchmesser steigt also um 6 mm

Ein zu vernachlässigender Wert.

Diese grobe Kalkulation ist nur ein Anhaltspunkt, weil die Werte je nach Geschwindigkeit, Reifendimmension und Konstruktion variieren, aber sie dürften einem Durchschnittswert sehr nahe kommen.

Die Reifendehnung spielt für das ABS überhaupt keine Rolle, wie einige schon richtig bemerkt haben, ist die Ausdehnung ja auch beide Reifen gleich verteilt. Ein Reifen dreht sich zwar und selbst wenn der Wert der Ausdehnung mehr als 3-5% ausmachen würde, tangiert es das ABS System nicht im geringsten, da der Reifen ja auf der Fahrbahn aufliegt, und dort eine Ausdehnung eher den umgekehrten Effekt hat, da ein erwärmter Reifen bei Belastung eher mehr niedergedrückt wird, durch das Walken. Ein ABS System prüft den Schlupf, zwischen 2 Achsen, beim Motorrad, übersteigt der Schlupf einen bestimmten Wert, und ist die Bremse im Einsatz, so wird bei dem sich langsamer drehende Reifen kurz der Bremsdruck herabgesenkt, das das Rad sich weiter dreht. Dieses wiederholt sich dann bis fast zum Stilstand der Räder.