Kettendurchhang laut Bed.anleitung 45-55mm. FZ6 Fazer S2 BJ 2009?
Hi,
dies ist mein erster Beitrag auf dieser Plattform, daher bitte ich um Nachsicht für etwaige Formfehler.
Laut Bedienungsanleitung und Reparaturanleitung soll der Kettendurchhang meiner Fazer 45-55mm betragen. So gefühlsmäßig scheint mir das ein bißchen viel zu sein. Nach wiederholter Messung sind es 30mm an der straffsten Stelle. Das Motorrad war im September 2015 in der 20.000er Inspektion, da wurde die Kettenspannung überprüft und eingestellt. Seitdem bin ich ca. 5.000 km gefahren. Ehrlich gesagt habe ich mich um die Kettenspannung nie gekümmert, weil ich es a) nicht wusste und b) nicht kann. Heute kam ein Satz neuer Reifen drauf, und jetzt ist meine Frage, ob die Kettenspannung dabei automatisch gemacht wird oder ob ich das jetzt im Nachhinein noch beauftragen soll. Theoretisch weiß ich inzwischen, wie das geht, aber ich habe kein Werkzeug dafür. Ich habe auch einen Spezl gefragt, was er zu den 45-55mm Kettendurchhang meint, und der sagte auch, dass das ein bißchen viel sei und dass 30mm normal seien. Aber die von Yamaha schreiben doch keine Falschinformationen in die Bedanleitung. Dass die in der Werkstatt nicht jedes mal ins Handbuch schauen, versteht sich. Ich habe nur irgendwie das Gefühl, dass mir bei 50mm Kettendurchhang der Schleifschutz und die Schwinge durchgeschliffen werden.
LG
die Fazerin
5 Antworten
Also ich habe die Kettenspannung genau nach Bed.anleitung + Handbuch gemessen. Dort steht: Motorrad auf Hauptständer, Gang raus, die straffste Stelle suchen, n Lineal hinklemmen, nach oben und unten bzw. nach unten und oben drücken und messen.
Bei der Messung kamen 30mm raus, in der Bed.anleitung stehen 45-55mm. Das hat mich verwundert, da die Spannung ja im Laufe der Zeit weniger wird und man nachspannen muss. (Letzte Überprüfung der Kettenspannung vor 5.000km).
Du hast ein tiefergelegtes Motorrad, da stimmen die Angaben in den Handbüchern nicht mehr unbedingt. In einem anderen Kommentar habe ich dazu mehr geschrieben.
Hallo Fazerin,
man kann nicht grundsätzlich sagen, dass bei einem Reifenwechsel der Kettendurchhang automatisch geprüft wird. Deine Kette ist durch Einstellschrauben auf die Länge eingestellt, beim HR-Ausbau wird diese Schraube nicht verstellt und normalerweise wird das HR wieder eingebaut und gut ist's.
Du könntest deine Reifen ja auch bei einem Reifenhändler wechseln lassen, der hat aber nicht zwingend Ahnung vom Thema "Kettenspannung". Auch wird ein Händler/eine Werkstatt ohne Rücksprache nicht mehr machen als aufgetragen.
"deralte" hat's dir gut erklärt was "Kettendurchhang" ist. Bei meiner Maschine heißt es "40 mm in unbelastetem Zustand auf Seitenstüze (Seitenständer)".
Die Stelle zum Messen hast du richtig ausgewählt. Allein der leidige Ausdruck "Kettendurchhang" ist missverständlich. Die besagten 45-55 mm ist die messbare Strecke, die sich ergibt, wenn man die Kette herunterdrückt und anhebt. Die Zeichnung in deinem Handbuch verdeutlicht es.
Lass jemanden >80kg mal hintendrauf sitzen und messe den Durchhang, dieser sollte m.E. stets mit Belastung gemessen werden, es sei denn im Handbuch steht ganz ausdrücklich etwas anderes..
Wenn da dann noch 30-40mm Durchhang ist, sollte dies m.E. ok sein, weil das Bike im Fahrbetrieb ja noch weiter einfedert.
Von der Logik her hast du recht (belastet messen), jedoch steht in meinem Handbuch auch "in unbelastetem Zustand" messen. In der Praxis ist's aber so, dass meine bessere Hälfte die Kettenspannung einstellt und dann der (obligatorische) Satz kommt "Setz dich mal drauf" und er nochmal prüft. So "falsch" kann er's nicht machen... wenn ich mir die Laufleistung der Kettenkits unserer Motorräder so anschaue.... (wobei die Pflege gänzlich jedem selbst obliegt)....
Wenn das z.B. japanische Werk mit 60kg Fahrer drauf, gemessen hat und ist der Meinung ein Durchhang von 30mm sei damit ausreichend, dann muss das nicht auch für den 100kg Europäer stimmen.
Ich wiege derzeit 53,5 kg. Mit Motorradbekleidung + Helm + Stiefel + Geldbeutel etc. schon mal 10 kg mehr. D.h. wenn ich eine Tour mache mit Topcase + Seitenkoffer (gerne mal 40kg mehr), dann die Kettenspannung extra einstellen, oder wie?
Weder in Bed.anleitung noch in der Rep.anleitung steht was von Probesitzen und messen, da steht bloß, dass man aufgebockt und im Leerlauf messen soll.
Richtig. Wenn das Motorrad mit Gepäck und Fahrerin drauf steht, dann muss immer noch Spiel vorhanden sein.
Anbei mal eine Skizze: http://abload.de/img/kettenspannung46alj7uat.jpg
Bei den meisten Motorrädern sind die Achsen von Schwinge von vorderem und hinterem Ritzel nicht in einer Flucht, sondern stehen eher wie in der ersten Skizze zueinander.
Mit zunehmender Beladung erreicht die Ketten die Geometrie des 2. Bildes. Hier stehen alle 3 Achsen in einer Linie, gleichzeitig erreicht hier die Kette die größte Spannung und braucht aber noch etwas Spiel.
Deswegen meine ich, dass bei Beladung diese Geometrie bei der Einstellung des Kettendurchhanges eine wichtige Rolle spielt.
Noch ein Nachtrag, weil ich das gerade gelesen habe: Das Motorrad ist tiefergelegt (kürzeres Federbein). ... *weil ich so klein bin*
Noch ein Nachtrag, weil ich das gerade gelesen habe: Das Motorrad ist tiefergelegt (kürzeres Federbein). ... *weil ich so klein bin*
Langes Lineal dranhalten und schauen wie die genannten Achspunkte trotz Tieferlegung zueinander stehen.
Durch die Tieferlegung stimmen ja auch die Angaben in den Handbüchern nicht mehr, da die Geometrie der Achsen zueinander verändert wurde!
Umso mehr kann ich nur auf die Skizze bzw. meine Messmethode verweisen!
Steht in keinem unserer Handbücher, dennoch macht's mein Mann so und wie schon gesagt: die Lebensdauer unserer Kettensätze gibt ihm recht ;-)
Fazerforum - da tummeln sich die modellspezifischen Profis. Auch meine Meinung.
ABER: Wenn es so im Handbuch drin steht, würde ich mich auch daran halten. Bei meiner Tiger waren 45mm Durchhang/Spiel (wie auch immer genannt) angegeben und ich musste feststellen, dass das sogar Minimum war. Hab' mal bissl weniger eingestellt, weil ich mir das Gleiche wie Du, liebe Fazerin, dachte.
Bei meinem Tiger war's "aktive Sterbehilfe" für den Kettensatz. Beim Einfedern hat der Kettendurchhang nicht mehr gereicht und die Kette wurde gereckt. Zum Glück hatte es die Lager der Getriebeausgangswelle nicht erwischt! Mit einem neuen Kettensatz war es GsD getan.
Meine Erfahrung: Die Hersteller geben die Daten nicht umsonst raus. Seitdem mache ich es so, wie im Handbuch beschrieben.
"Beim Einfedern hat der Kettendurchhang nicht mehr gereicht..." Mit Einfedern ist gemeint: wenn ich mich drauf setze. Richtig?
Wenn du drauf sitzt + Fahrbetrieb. Das Motorrad federt ja im Fahrbetrieb unzählige Male ein.
Und was kam bei der Messung raus, musstest du nachstellen?