Wie am besten enge Kurven bergab fahren?

6 Antworten

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Servus Diallo

Bergab ist doch nur die Rechtskurve eng. Eigentlich gehste mit der ebenso um wie mit der rechts auf, leicht Gas und mit der Fußbremse regeln. Natürlich links außen ansetzen und im möglichst großem Radius durch. Fährste nen dicken Bock? dann noch mit der Kupplung spielen.

Grüßle


Djallo 
Beitragsersteller
 14.10.2016, 22:40

Also bremsen und trotzdem Gas? Das habe ich bisher nicht gemacht, werde ich jedoch einfach mal versuchen. Danke! (Dick ist  die SV nicht wirklich)

Nachbrenner  14.10.2016, 22:58
@Djallo

Mit der Fußbremse fällt das Motorrad in die Kurve und mit dem Gas stellt es sich wieder auf. Gut meine hat 1300ccm und schnalzt von unten raus richtig los und da kann der Kurvenausgang schon eng werden, darum spiel ich noch mit der Kupplung. Zum Üben eignet sich das Stilfzer Joch Nordseite 48 Tornante und alle sehr eng ;-)

Mankalita2  15.10.2016, 08:12
@Nachbrenner

Boah bist du fies! Stilfser Joch für'n Anfänger! ;-)))  Aber gut, danach kann er's! ;-)))

Es gibt eine alte "Bauernregel". enge Kurven fährt man bergab im selben Gang wie bergauf - will heissen, auf keinen Fall im Ersten, weil dabei die Maschine viel zu abrupt auf Gasbewegungen reagiert. Bei engen Bergabkurven musst du dir schon VOR der Kurve klar sein, welche Geschwindigkeit ungefähr möglich ist, und welchen Gang du wählst. Dann lässt du die Maschine mit leichtem Gas in die Kurve rollen und regulierst die Geschwindigkeit mit leichtem Bremsen - hauptsächlich vorne, weil bergab bis zu 90% des Drucks auf dem Vorderrad liegen und du hinten leicht überbremsen kannst. Wenn du das Ende der Kurve abschätzen kannst dann gibst du leicht Gas, weil sich die Maschine dann wieder mehr stabilisiert. Kupplung nur im äußersten Notfall ziehen (zB wenn du einen viel zu hohen Gang eingelegt hast) und ansonsten die richtige Geschwindigkeit mit Gas und Bremse einstellen. Alles Andere ist Übungs - und Gewöhnungssache.

Hallo,

dein Komisches/unsicheres Gefühl hast du, weil du sie nur rollen lässt! Durch Kurven fährt man, man rollt nicht durch.

Also: Rechtskurven von so weit links wie möglich, linkskurven von so weit rechts wie möglich anfahren, 2. Gang und leicht am Gas, den Rest regelt fein dosierend die Kupplungshand.

Bei engen Kurven/Kehren schaut man schon immer vor der Kehre nach oben/unten ob jemand entgegenkommt oder nicht, besonders bei engen Rechtskehren kannst du, wenn kein Gegenverkehr kommt, auch noch die Gegenfahrbahn zum Anfahren nutzen, aber wirklich nur dann, wenn nichts kommt! Kommt einem am Stilfser (oder sonst wo) mal wieder ein dickes Wohnmobil oder ein Bus entgegen, kann man auch vor der Kehre kurz warten, bis der rum ist, wird nämlich ganz schön eng, trifft man mit solch einem Gefährt genau in der Kehre zusammen...

Gibt da nen Spruch: Gas geben sollst du oder bremsen, aber niemals sollst du rollen.

Also ich bin kein so großer Techniker und froh, wenn ich selbst so mit dem Leben klar komm...

Aber was chepp als "Bauernregel" beschrieben hat, gilt ja eigentlich sogar egal wieviele Räder du nun unter dem Hintern hast^^

Ansonsten ist das auch eine Frage der inneren Einstellung und der Vernunft...

Bei uns ist es z.B. die Gegend wo die Leute "HSK" auf dem Nummernschild stehen haben. Hab ich ein anderes Nummernschild fahre ich erstmal schön piano durch die Kurven - und schau erstmal wie sich die Sache so entwickelt.

Ist noch selten etwas passiert, wenn man zum ersten Mal zu langsam in eine Kurve eingefahren ist.

Umgekehrt ist blöd... gibt da so doofe Kurven die ziehen sich am Ende so gemein zu....

Also richtiger Gang und im ZWeifel langsam kann wohl nicht schaden...

(Erster Gang ist aber schon schräg - das kommt ja schon kurz vor schieben... und wenn du Gas gibst, ist auch ..)

Wurde hier schon mehrfach betont, ich kann es im Vergleich von Automatikroller zu 125er mit Schaltung bestätigen:

Regenfahrt mit Automatikroller -> ich fühlte mich sicher.

Regenfahrt mit Schaltung -> ich fühlte mich völlig kippelig, unsicher.

Diagnose: Genau wie hier beschrieben: Ersten statt zweiten Gang genommen und gedacht »so kommt man sicher durch die Kurve«. Genau das Gegenteil war der Fall.

Daher: Nicht nur Rollen lassen, sondern die Kurven entsprechend geplant im 2. Gang anfahren - dosiertes Bremsen mit der Bremse vorne, natürlich trotzdem »Fußbremsbereit« bleiben.

Literaturtipp für verschneite Winterwochenenden

»Die obere Hälfte des Motorrads« von Bernt Spiegel. Dort wird auch das Kurvenfahren ausführlich beschrieben - inklusive welche Fehler man vermeiden soll.