Sollte man wirklich in der Fahrstreifenmitte fahren?
Hallo,
Ich habe in der Fahrschule gelernt, dass das Motorrad zentral im Fahrstreifen fahren soll (wenn man keine Kurve fährt).
Aber wäre es nicht klüger, eher zur Mitte orientiert zu fahren? Man wird dann leichter gesehen, und sollte ein vorausfahrendes Fahrzeug unerwartet stark abbremsen, kann man vielleicht noch ausweichen.
Wo fahrt ihr? Was ist der Sinn davon, in der Mitte zu fahren?
7 Antworten
Ich fahre sehr situationsbezogen.
Fahre ich hinter einem Fahrzeug her und hege keine Ambitionen zu Überholen, bleibe ich in der Fahrspurmitte, eher sogar rechts. So kann mich der Vorausfahrende besser einschätzen. Abstand = Sicherheitsabstand.
Ist mir manchmal das Tempo des Vordermanns zu langsam, orientiere ich mich natürlich nach links, um eine gefahrlose Möglichkeit zum Überholen frühzeitig zu erkennen. In diesen Momenten verringere ich den Abstand zum Vordermann etwas, um zügig vorbei zu kommen, wenn s.o. :-) .
Pauschal - nein. Individuell zu unterschiedlich. Allerdings kann man sich natürlich von Untersuchungsergebnissen, wie gefährliche Situationen verringert werden können, schon leiten lassen.
Gute Frage, ich werde darüber nachdenken. Danke.
Ich würde keine generelle Empfehlung geben, da es von der Verkehrssituation abhängig ist.
Fahre ich z.B. in der Stadt bei rechts vor links Regelungen, so würde ich tendenziell eher links im Fahrstreifen fahren, damit ich Fahrzeuge von rechts eher erkennen kann. Ebenso bei Fahrten hinter einem anderen Fahrzeug, um vorausschauend zu fahren und um besser vom abbiegenden Gegenverkehr gesehen zu werden.
Sollte hingegen rechts eine nicht vorfahrtberechtigte Seitenstraße sein, so würde ich hier eher rechts im Fahrstreifen fahren, damit mich ein Fahrer, der aus dieser Seitenstraße kommt eher sehen kann. Oder ich halte reichlich Abstand zum Vordermann, dass sowohl für mich als auch andere die Sicht meist gegeben ist und ich Zeit und Platz zum Ausweichen habe.
Mitte. (innerhalb deiner Fahrspur)
Die Sicht ist auch auf gerader Strecke nicht eingeschränkt, also sehe ich (als Motorradfahrer) auch nicht mehr, wenn ich links oder rechts fahre.
Und wenn du die Sache aus dem Blickwinkel eines entgegenkommenden Autofahrers betrachtest, sieht er, wenn du in (oder nah) der Mitte (der Fahrbahn insgesamt) fährst weniger Oberfläche von dir als wenn du in der Mitte deiner Fahrspur fährst. Und rechts solltest du nicht fahren, weil er dich dann z.B. für einen Roller oder Mofa oder ähnlich langsames halten könnte und deine Geschwindigkeit falsch einschätzt.
Siehs doch mal so: wenn du eher zur fahrbahnmitte hin orientiert fährst, und vor dir einer eventuell unerwartet stark abbremst, willst du dich dann zur mitte/gegenverkehr hin retten ? Die meißten nehmen lieber den grünstreifen/rechte seite als eventuelle ausweichszone. Hinzu kommt, solltest du eher zur mitte hin fahren, und einer vom gegenverkehr weicht vllt irgendwas aus, oder macht nen schlenker, dann wirst du schneller erwischt.
Dabei geht es in erster Linie darum, dass du als 1 Verkehrsteilnehmer (=PKW) betrachtet wirst. Klar kannst du dich etwas weiter am Mittelstreifen orientieren, um ausweichen zu können. Allerdings sei bemerkt, dass der Gegenverkehr dann eben auch eher zur Gefahrenquelle werden kann.
Na, du hast ja vertrauen in deine Mitmenschen.
Ich fahr immer genau andersrum. Möglichst viel Abstand in der Annahme, daß der Blindfisch mich eh nicht sieht.
Besonders bei untergeordneten Straßen oder Ausfahrten rechts, muß man immer mit rechnen daß der um zu sehen ob da wer kommt erst mal halb in deine Fahrspur rein fährt bevor er sich umsieht.