s1000rr oder zx6r?

4 Antworten

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Bei dem Fahrprofil würde ich keine der beiden Maschinen guten Gewissens für so viel Stadtverkehr empfehlen können. Dann schon eher etwas "hochbeiniges" der besseren Übersicht wegen.


B3rl1n3r 
Beitragsersteller
 30.11.2020, 09:16

Achso, ganz vergessen: ich fahr aktuell ne ER-6f von Kawa. Also an sich hab ich was recht hochbeiniges, wollt mir mit ner Supersportler son kleinen Kindheitstraum verwirklichen ^^

geoka  30.11.2020, 10:12
@B3rl1n3r

Ist ja auch in Ordnung sich einen Traum zu erfüllen. Allerdings versauern diese Rennmotoren in der Stadt regelrecht und nur zum Posen dann eigentlich viel zu schade ;-)

Sportmotorräder sind nicht für die Stadt. Aber ich überlege gerade von der GSX-R 1000R (2017) auf ne ZX6-R (636) zu wechseln. Die Gixxer ist viel zu stark für die Landstraße und man kann deshalb die Leistung nicht auch nur annähernd auskosten. Deshalb ist die Gixxer auf der Landstraße eher stressig,frustig. Die Kawa habe ich kürzlich gefahren und die hat als 636 kurz übersetzt allemale mehr genug Power für die Landstraße. Da ist nichts mit zwangsläufig hohen Drehzahlen. Aber das Gerät auszudrehen, macht schon übelst Laune auch wg. dem göttlichen Sound. Na jedenfalls macht die kleine Kawa auf der Landstraße mir mehr Spaß als die Gixxer. Die ich leider erst verlaufen muß , weil die Kawa nicht mehr gebaut wird.

Für 60% Stadt sind aus Erfahrung beide Maschinen nichts. Die Maschinen sind beide ständig völlig unterfordert und bei langsamer Stadtfahrt (in der Menge) eine ziemliche Katastrophe. Und wenn man so langsam fährt hat man nicht viel Drehzahl, womit selbst ein etwaiger Quickshifter nicht funktionieren wird.

Aus eigener Erfahrung ist eine große 1000er einfacher zu fahren als eine 600er (selbst moderne mit Elektronik). 1000er verzeihen die ein oder andere falsche Gangwahl relativ gutmütig. Auch eine neue 600er mit ABS und TC (bin selber die aktuelle ZX-6R gefahren) reagiert sehr biestig, wenn man sich mal vertut. Auch nett bei der ZX-6R ist der Schlag in den Nacken, den man zwischen 8.000 und 10.000 Touren beim Beschleunigen bekommt, weil dann die abgegebene Leistung heftig ansteigt. Unten im Keller tut sich da fast nix im Gegensatz zur Großen.

Die laufenden Kosten machen schon einen Unterschied, einfach mal Spritverbrauch vergleichen (im untertourigen Stadtverkehr können die sich schon was gönnen), Händler nach durchschnittlichen Inspektionskosten fragen (für die kleinen und großen Insp. kann jeder Händler grobe Richtwerte geben), durchschnittliche Reifenkosten gekoppelt mit der Laufleistung, Versicherung (vor allem wenn du überlegst wegen Finanzierung oder Restwert auf Vollkasko zu gehen wirst du bei der Großen dein blaues Wunder erleben), die Hochleistungsmotoren von Supersportlern wollen auch viel Fahrtwind zum kühlen (selbst erlebt) denen wird ordentlich warm, wenn 'geschlichen' wird etc. pp.

So viel zu ein paar Gründen, weshalb ich bei so viel Stadtverkehr persönlich von einer Supersportler abrate. Wenn es um Optik geht oder grundsätzlich Sportlichkeit, gibt es mehr als genug andere Motorräder, die dafür besser geeignet sind.

Wenn du es wirklich willst, wird dich hier sicherlich niemand Aufhalten (habe das mit dem Kindheitstraum gelesen). Ich möchte dir nur aufzeigen, woran du alles denken solltest und dass man Supersportler 1000er und 600er nicht in einen Topf werfen kann (Fahrerfahrung, Kosten etc.).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

B3rl1n3r 
Beitragsersteller
 07.12.2020, 07:00

Mit der Nachfrage bei der Werkstatt ist eine gute Idee. Vielen Dank für die objektive und ausführliche Antwort!

Ich bin da ganz bei geoka. Für die Stadt sind beide Maschinen nichts.