Wer Motorrad fährt ist sich dessen Risiken sehr wohl bewusst. Ist vielleicht mit einer Liaison zu zu vergleichen....macht Spass, kann aber auch in die Hose gehen.
Ich selber hatte vor knapp 16 Jahren einen ähnlichen Zwischenfall, nur dass ich mich dabei um einen Pfosten gewickelt habe. Totalschaden.
Während der Rekonvaleszenz hatte ich diverse Gespräche mit Psychologen; ich sollte akzeptieren, dass ich nie wieder das gleiche Leben führen würde. Also keine Bergtouren mehr, kein Motorrad mehr, und so weiter.
Meine Bedenken diesbezüglich sowie entgegengesetzte Ansichten wurden zunächst - ohne mein Zugeständnis - mit starken Medikamenten zwischenzeitlich erfolgreich unterdrückt.
Aber ich konnte nicht anders. Der Ruf nach diesen Emotionen war stärker. Also versuchte ich wieder Motorrad zu fahren. Leider erfolglos. Ich konnte mich kaum auf dem Motorrad halten, und die Bedienung war hoffnungslos. Keine Chance. So beschloss ich, meine zwei Motorräder zu verschenken. (Fast) Alles warf ich weg.
Wer selber Motorrad fährt kann sich vielleicht vorstellen, was das für einen Mann bedeutet.
Aber die Sehnsucht nach dem Gefühl "Motorrad fahren" ist geblieben. Und so habe ich nach vielen Jahren begonnen, Quad zu fahren. Von der Bedienung war das Fahren einigermassen sicher, und es hat mir sehr viel Spass gemacht.
Und vor einem Jahr war es wieder soweit. Ich habe es wieder versucht, und bin auf einem Motorrad gestiegen (ER6). Und ich hatte sofort das Gefühl: Hey, ich kann dieses Ding fahren!!
Ja, darauf habe ich das Quad verkauft, und ein günstiges Motorrad erworben. Natürlich musste ich das Motorrad (Lenkung/Bremsen) für meine besonderen Bedürfnisse umbauen, und natürlich ist es jetzt nicht mehr so wie früher, aber ich fahre wieder Motorrad! Der Zufall wollte es, dass es exakt dasselbe Motorrad geworden ist, mit welchem ich damals abgestiegen bin...
Egal. Ich habe wirklich grossen Spass dabei.
Moral von der Geschichte?
Bleib deinen Wünschen immer treu! Und lebe sie aus!