Braucht man bei einem Kompressor als Werkzeug unbedingt den Vorratstank?
Ein Kompressor als Werkzeug wäre schon etwas feines, mich stört nur der Platz, den der Vorratstank der Druckluft wegnimmt. Manche Autos haben ja kleine Kompressoren, um den Ersatzreifen aufzublasen, in welchen Fällen reicht so etwas nicht aus? Wenn man über längere Zeit gleichmäßigen Druck haben will?
2 Antworten
Fast alle Druckluftwerkzeuge brauchen mehr Luftvolumen und mehr Druck als der Kompressor aktuell liefern kann. Der Kompressor braucht daher den Tank als Reservoir, damit er für eine gewisse Zeit die Verbraucher konstant mit Druckluft versorgen kann. Der Kompressor läuft zeitgleich weiter und füllt in einer Arbeitspause den Tank wieder auf. Mit Ausnahme von Reifen aufpumpen kannst du ohne Tank praktisch keine Arbeit vernünftig ausführen.
Die "Kleinstkompressoren" haben meist eine maximale Betriebszeit von 10 Minuten (wenn überhaupt). Die KB-Zahl benennt dieses z.B.: KB10. Daher sind die auch nicht geeignet, einen Vorratsbehälter zu füllen. Um den Druck aufzubauen, müssen die länger laufen. Zum Werkzeugbetreiben oder Lackieren sind diese Kompressoren ungeeignet. Die Hitzeentwicklung ist sehr groß. Eine ausreichende Kühlung ist auch nicht vorhanden. Ich hatte mal einen Kompressor mit einem Waschmaschinenmotor und einem Luftpresser gebaut, der konnte 16 Bar Luft liefern. Aber auch nicht auf Dauer. Der wurde sehr schnell zu heiß. Jetzt habe ich einen gekauften (max. 8 Bar), den ich für alles was ich machen möchte ausreicht. Gruß Bonny
Luftpresser sind Bremskompressoren aus LKW oder Bussen. Sie sind für lebenslangen Dauerbetrieb gebaut, brauchen aber die Fahrtwindkühlung des rollenden Fahrzeugs oder ein Kühlgebläse, sonst werden sie zu heiß. Mein Bruder und ich haben aus einem 2-Zylinder Luftpresser und einem 80 ltr Kessel einen Kompressor gebaut. Funktioniert seit vielen Jahren hervorragend und versorgt sogar einen Preßluftmeißel. Allerdings haben wir ein riesiges Kühlgebläse angebaut.