CBR 650 R Euro 4 oder Euro 5?
Hallo zusammen,
ich spielen mit dem Gedanken, mir eine CBR650R zuzulegen.
Ich möchte mir keine neue Maschine kaufen, sondern eine gebrauchte. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich mir eher eine Euro 4 (bis 2021) oder Euro 5 (ab 2021) kaufe.
Ich habe mich logischerweise über die technischen Unterschiede informiert, jedoch nur in der Theorie. Nun möchte ich euch fragen, ob jemand ausreichend Erfahrung auf beiden Modellen sammeln konnte und dementsprechend eine der beiden favorisiert oder auch nicht. Hier geht es um das Fahrerlebnis. Also hauptsächlich durch die neue Gabel und eine Umstellung auf Euro 5.
Falls Erfahrungen mit beiden Maschinen gemacht wurden, welche Maschine bietet das „bessere“ Fahrerlebnis?
Vielen Dank im Voraus für jegliche Antworten.
2 Antworten
Meine persönliche Meinung dazu:
Ob mit oder ohne Elektronik, das muss jeder selber wissen. Pauschale Aussagen helfen keinem. Ja Elektronik kann ausfallen, dich kann aber auch jederzeit jmd. übersehen, Unrat auf der Straße sein, Wildwechsel etc. pp.
Ich persönlich halte viel von den Helferlein, denn sie haben mich bei meiner alten Maschine 3-mal vor'm Abflug/Unfall bewahrt. Auch darf man nicht vergessen, die Elektronik wird bleiben. Der Rest ist dann Oldtimer oder Klein-/Kleinstserie. Ansonsten ist das Fahrgefühl grundsätzlich gleich: Keine Knautschzone, Aquarium auf dem Kopp, Schräglage usw.
Von der CBR kann ich nicht direkt reden, aber von der Z900 bin ich verschiedene Generationen gefahren und wenn man normal fährt und dabei Notlagen ausklammert, sollte man keinen Unterschied merken. In der Fachpresse werden die Unterschiede auch nur bemerkt, weil sie genau auf alles Achten und entsprechend Erfahrung haben und geschult sind. Am Grundsätzlichen dürfte sich da zu deiner gewünschten CBR nichts tun.
Kurz: Das mit der Elektronik ist ein rein subjektives Thema und muss jeder für sich selbst entscheiden. Nach Möglichkeit schau mal, ob du irgendwo Probesitzen/Probefahren kannst. Und danach wird die Entscheidung einfacher.
Grüße vom Großen
Beides gleich, hatte den relativ direkten Vergleich (e4 zu E5) bei bspw. Kawa Z 900. Da hat sich nichts getan. Langlebigkeit ist schwierig, da die E5er noch relativ jung sind, aber so lange keinem Hersteller irgendwelche Schnitzer passieren, bleiben deine Maßstäbe im Grunde auf dem gleichen Level.
Die Servicekosten haben sich in allen Bereichen verteuert und sind eher Hubraum/Motor-Art gebunden, als an die jew. Generation.
Spaßfaktor ist gleich, da es höchstens minimale Leistungsänderungen von E4 auf E5 gab und meistens sogar mit einem leichten Plus. (Nicht das träumen anfangen, das merkt man nur im Betrieb im Grenzbereich ;)
Die Langlebigkeit hängt in Hauptsache von dir ab (Einfahren, Wartung, Kontrollen ... vor allem aber Warmfahren des Motors und nicht nur Kurzstrecken fahren, bei denen der Motor keine Chance hat sich komplett warm zu Laufen.
Für mich persönlich sind die beiden wichtigsten Dinge vor einem Kauf das Probesitzen und die Probefahrt. Wobei natürlich die Fahrt noch wesentlich wichtiger ist. Meine Frau hat sich immer für eine Verkleidete Maschine (Richtung Sporttourer) interessiert. Hat beim Probesitzen aber festgestellt, dass das gar nicht bei ihr passt und hat sich darauf in Cruiser verliebt (niedrige und meist breitere/bequemere Sitzbank).
Und aus Foren wie diesem hier holst du dir Anregungen und Ideen, auf die du so nicht gekommen wärst und filterst für dich das heraus, was für dich irrelevant ist.
Grüße vom Großen
Servus!
Motorseitig wirst du keinen großartigen Unterschied feststellen können. Das max. Drehmoment liegt bei der alten Version etwas früher an.
Beim Fahrwerk kommt es auf deinen Einsatzzweck an, was du bevorzugst. Das alte war mehr auf Komfort getrimmt, was bei längeren Touren oder schlechteren Straßen sicherlich einen kleinen Vorteil bietet.
Falls du Anfänger bist, wirst du die Unterschiede vermutlich nicht einmal wahrnehmen.
Hier geht es um das Fahrerlebnis.
Naja, ein Moped mit allen erdenklichen elektronischen Fahrhilfen (ABS, Traktionskontrolle, etc.) was alles glattbügelt und einer Verkleidung, die nur noch ein leichtes Lüftchen zum Fahrer durchdringen lässt, bietet vermutlich weniger Erlebnis als ein Naked Bike ohne jegliche Helferlein.
Dort kommt jeder Faktor ungefiltert beim Fahrer an.
Wer auf das andere steht, kann meiner Meinung nach auch gleich Auto fahren.
Danke erstmal für deine Antwort Marty!
Ich bin tatsächlich Anfänger und suche entsprechend ein Bike, welches du und viele andere als eher langweilig beschreiben würden, aber wahrscheinlich einen guten Start in eine solche Klasse bieten.
Also unabhängig von der Meinung zu solchen Motorrädern, interessiert mich in erster Linie die direkte Erfahrung mit der aktuellen Version (Euro 5) und der vorherigen (Euro 4), falls eine mit beiden gemacht werden konnte.
Wie schon zuvor erwähnt, habe ich mich auch schon über die von dir angesprochen technischen Unterschiede informiert, wie beispielsweise das spätere max. Drehmoment usw.
Jedoch war nicht der einfache Vergleich der Datenblätter gefragt, dazu bin glücklicherweise noch selbst in der Lage.
Der Euro 5 Motor wurde nämlich schon als weniger emotional beschrieben und deutlich beschränkter, trotz sehr ähnlichen technischen Daten. Eine Verminderung der Emission von 15-30% müssen doch spürbar in der Laufkultur des Motors sein, oder ?
Eine Verminderung der Emission von 15-30% müssen doch spürbar in der Laufkultur des Motors sein, oder ?
Die Änderung hast du ja, da die max. Leistung und das Drehmoment später anliegt.
Mit ziemlicher Sicherheit wurde der Katalysator vergrößert (mehr Oberfläche) und an anderer Stelle das zusätzliche Gewicht versucht einzusparen (bei der CBR650R z.B. durch kleinere Bremsscheiben gegenüber dem Vorgängermodell).
Auch spielen neue Materialien und höherwertige Öle durch Reduzierung der Reibung zur Erreichung der Euro5 Grenzwerte eine immer größere Rolle. Ebenso die Umstellung auf LED-Technik, damit der Generator entlastet wird und somit mehr Leistung zur Verfügung steht - deshalb gibt es im Automobilbereich intelligent gesteuerte Generatoren, die in Beschleunigungsphasen abgekoppelt werden und nur im Roll- oder Bergabbetrieb laden (so spart man etwa 5 PS, die ansonsten an der Lichtmaschine "verpuffen".
Und Euro5 bedeutet ja nicht nur Emissionen zu reduzieren, sondern auch durch Software und OBD2-Überwachung z.B. Zündaussetzer zu verhindern (was ja wiederum verhindert, dass unverbrannte Kohlenwasserstoffe freigesetzt werden.
Wenn du mit der gedrosselten 48 PS - Version liebäugelst, dann wird sich hier vermutlich absolut kein Unterschied ausmachen lassen.
P.S.: wenn man von einem Moped mit allen erdenklichen technischen Helferlein auf ein "normales" (oder ein Modell, welches nicht so sensibel regelt) wechselt, ist man ziemlich schnell überfordert, denn wo sonst die Elektronik regelnd eingreift, liegst du schon auf der Nase. Auch diese helfenden Systeme können mal ausfallen - und dann?
Die Sinne (das Popometer) werden auf einem normalen Bike besser geschult, was.
Recht hast du wohl mit allem was du geschrieben hast. Das steht für mich alles außer Frage, auch das Thema mit den Assistenz-Systemen. Ob das jetzt echtes Motorradfahren ist oder nicht, sei mal dahin gestellt.
Wenn man sich auf das Motorrad setzt, ist das oberste Ziel unversehrt daheim anzukommen, auch wenn es eine Traktionskontrolle war und nicht das eigene fahrerische Können/Einschätzungsvermögen.
Wie letztlich die Euro 5 Richtlinie erfüllt werden, ist sowieso eine Angelegenheit der Entwickler.
Ich als Anfänger, wollte nur eine Hilfestellung bei der Entscheidung über diesen Kauf.
Letztlich entwickelt man sich ja mit der Zeit zu einem fortgeschrittenen Fahrer, der so wie du es ausgedrückt hast, nicht mehr mit 48ps liebäugelt :D
Um diese Entscheidung auch für die Zukunft auszureifen, wollte ich den Eindruck eines erfahrenen Bikers, welcher sich ein Urteil über beide Maschinen erlauben kann.
Denn ein Motorrad ist mehr als nur eine Drehzahl und eine zugehörige Leistung ;)
Hallo loted, vielen Dank für deine Antwort.
Du sagst es richtig, ist eine subjektive Sache. Doch eine Daseinsberechtigung haben die Helferlein auf jeden Fall! Sie werden uns in der Zukunft des Motorradfahrens begleiten, das steht außer Frage.
Du hast wahrscheinlich recht, mit der Präzision der Tester. Wenn ein Tester sich ein Urteil erlaubt, ist dieses meistens sehr kritisch und akribisch.
Eine Amateur wie ich, wird das kaum nachvollziehen können.
Dann könnte man mal die Frage etwas allgemeiner Stellen, betrifft ja deutlich mehr Maschinen, nicht nur die CBR.
Wenn man einen identischen Motor vergleicht, einmal auf Euro 4 Basis und auf Euro 5, zu welchem würdet ihr einem raten? (Langlebigkeit, Spaßfaktor, Service etc. als Maßstäbe)