Fahrverhalten bei Wind/Windboen
Ich würde gerne von euch, den erfahrenen Motorradfahrern Tipps erhalten, wie ich mich am besten bei Windboen bzw. starkem Wind (natürlich mit meinem Möppelchen) verhalten soll. Gibt es da irgendwelche "Tricks" und "Tipps"?
Bin ja lange genug Roller gefahren, nur ist da die Angriffsfläche eine ganz andere, mitunter auch die Geschwindigkeit ;-). Dass man sich nicht "verkrampft" am Lenker anhalten soll, ist mir klar. Doch das Versetzen, gerade bei unvorhergesehen Windboen, jagt mir doch jedesmal wieder einen gehörigen Schrecken ein.
8 Antworten
Hi Maria,
da kannste aktiv nicht viel machen sondern nur reagieren. Schön mittig in der Spur fahren damit Platz nach beiden Seiten bleibt. Fährt man in den windabgewandten Teil (Lee) von Lkws ein einfach damit rechnen ein Satz zum Lkw zu machen. Beim Verlassen vom Windschatten ist´s genau andersherum. Übung macht den Meister/die Meisterin. Mich erschrecken starke Böen auch nach über 30 Jahren Krad-Fahrpraxis bei über 300.000 Km immer noch.
Als Thema zu deiner Frage habe ich mal "Seitenwind" hinzugefügt. Da gibt´s auch einiges zu lesen s.
www.motorradfrage.net/tag/seitenwind/1
Gruß T.J.
Ihr habt mir's schwer gemacht, die "beste" Antwort auszuzeichnen. Danke euch allen für eure Hilfestellung und Ratschläge.
Ihr seid eigentlich alle die "Besten" :-))
Danke für die Ergänzung und auch für den zughörigen Link.
Bei mir geht es da jetzt weniger um die Luv-Lee-Seite zu LKW's, gehört aber natürlich dazu. Ich selber bin des öfteren auf Überlandstraßen unterwegs, wo die Boen einfach ungehindert durchblasen können. Zuletzt passiert vor ca. 3 Wochen, dazu noch Gewitterregen - grauslich.
Hallo Moppeden
Mich trifft der Segen der Trägheit der Masse. Nahe der See wirkt das anders als im Gebirge, ich kenne beides und als erstes rate ich: Gas weg. Tempo runter und die Sensoren geschärft und vor dem Sturz lieber anhalten und Schutz suchen.
Auf Sizilien hat der Passat unsere Mädels an der Küste schlicht weggeblasen. Im Gebirge ging es anschließend den fleischlosen Jungs auch nicht besser und sie versteckten sich hinter meinem breiten Rücken. Verlässt man den Windschatten der Felsen, kann so eine Böe einem glatt von der Straße blasen und das sollte man keinesfalls unterschätzen. Besonders übel können da Gewitter sein.
Mich hat mal im Bürgerkäfig auf der BAB eine Böe gepackt und um fast 90° gedreht. Zum Glück war mein Tempo wegen Starkregen nahe 0km/h und ich konnte mich noch in einem naheliegendem Tunnel retten.
Die Natur ist immer stärker.
Gruß Nachbrenner
Glücklicherweise ist der Moment ja nur kurz und das Motorrad richtig sich von alleine wieder auf, ich bin bisher dabei noch nie besonders weit versetzt worden, habe mich mehr erschreckt.
Das ist ein übrigens ein wichtiger Punkt,den du da ansprichst. Man erschrickt nur über Sachen, die man nicht erwartet hat und/oder von denen man meint, man könnte sie nicht bewältigen. Bei Problemen am Lenker festhalten, bremsen, abrupt das Gas wegnehmen, ein Hindernis anzufixieren und nicht daran vorbeizuschauen sind die klassischen Angstreaktionen, die sich ein Biker gezielt abtrainieren sollte.
Ja, du hast recht - ich übe auch fleißig dran, irgendwann mal ein "Biker" zu werden ;-)
Heute Morgen vermeldete der Bayrische Rundfunk, dass Sonntags Abend in Forchheim eine Frau durch eine Sturmböe vom Motorrad geblasen wurde. Sie erlitt nur leichte Verletzungen. http://www.br-online.de/studio-franken/aktuelles-aus-franken/unwetter-gewitter-franken-schaeden-polizei-feuerwehr-ID1315803592871.xml
Wie du schon sagtest, der wichtigste Punkt ist sich nicht am Lenker festzuhalten und bewusst keine Lenkimpulse zu geben, das Bike stabilisiert sich bei Seitenwind weitgehend selbst, da brauchst du garnichts zu tun, ....durch das "Versetzen" steuert das Bike selbst gegen.
Was verstehst du unter "nie besonders weit"? Und - ja - das Erschrecken ist es ja, was für mich diese Situation am gefährlichsten macht.