ÖL tritt aus dem Einfüllstutzen?

2 Antworten

Bei meiner Maschine kleckere ich manchmal leicht beim Öleinfüllen und obwohl ich alles abwische, verteilt sich das übersehen Öl leicht im Fahrtwind, so dass die Ursache schwer zu erkennen ist.

Mache mal alles sauber, kontrolliere ob der dichtende O-Ring beim Einfüllstutzen überhaupt noch vorhanden ist, bisschen mit Babypuder den ganzen fraglichen Bereich einstauben und eine kleine Runde drehen bis das Öl warm ist.

Dort wo es austritt, verbindet sich das Öl mit dem Puder und zeigt eine schöne Laufspur. Falls es die Deckeldichtung ist, kostet eine neue nicht die Welt und der Machelohn fürs austauschen in der Werkstatt auch nicht extrem viel. Zudem muss eh das Motoröl abgelassen werden, also kannst du gleich einen Ölwechsel mit einplanen.

Bei einer undichten Zylinderkopfdichtung sieht es anders aus. Dann würde der Motor stark qualmen (weiß - Wasserdampf) und erheblich an Leistung verlieren. Möchte aber hier nicht ins Detail gehen, irritiert nur. Natürlich kann auch die Zylinderdichtung (unten, nicht Kopf) defekt sein. Glaube ich aber nicht.

Vermutlich ist die Dichtung am Einfüllstutzen defekt. Kann sein, dass der 0-Ring porös geworden oder gerissen ist. Kein Akt. Der Ring ist auch Standart bei anderen Motorrädern und kostet nur "Pfennige". Vielleicht ist auch beim Öl Einfüllen etwas "gekleckert" worden (meine Schwachstelle) und nun läuft etwas Öl an der Seite runter. Beim Öl einfüllen in den kaltem Motor ist das Öl dickflüssiger. Wird es warm, wird es dünner und dann fließt es besser.  

Übrigens: Ich hatte mal die GPZ 900. Schönes schnelles Moppett (zu damaliger Zeit). Hat richtig Spaß gemacht. Gruß Bonny

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

MotoTimm 
Beitragsersteller
 31.03.2019, 09:19

Vielen Dank für die Einschätzung. Zum Thema weißer Dampf bzw. stark qualmen. Ich habe nach dem abstellen direkt den Einfüllstutzen mal runter geschraubt, weil ich den von innen anschauen wollte. Es war schon dunkel 23:00 Uhr und vielleicht 7°C . Aus dem Einfüllstutzen war dann ganz leichter Dampf zu sehen (etwas schwächer als würde man im Winter aus dem Mund die Luft aushauchen).

Wie stark wäre denn der Dampf, bei so einer undichten Zylinderkopfdichtung?

LG Tim

MotoTimm 
Beitragsersteller
 31.03.2019, 09:24
@MotoTimm

Habe gerade gelesen, dass bei Kurzstrecken (das war gestern der Fall 10 Min. nur) auch Kondenwassser entsteht..

Loepgen  31.03.2019, 10:47
@MotoTimm

Öl Dampft immer etwas. Im Öl befindet sich immer ein wirklich kleiner anteil an Wasser und durch die Motorentlüftung dringt gerne ein kleiner Teil ein. Dieser ist allerdings vollkommen unbedenklich. Nur wenn der Ölstand von selbst steigt wird dies ein Problem.. Wie dem auch sei. Das Wasser verdampft wenn der Motor warm ist. Also sollte es leicht Dampfen ist das vollkommen in ordnung. Sollte das Öl bräunlich gefärbt sein, sofort Öl ablassen! Dann hast du zuviel Wasser im Öl. Das weisst zumeist auf eine kaputte Zylinderkopfdichtung hin.

Liebe Grüße

Bonny2  31.03.2019, 12:21
@MotoTimm

Mach Dir nicht zu viele Sorgen. Kondenswasser hast Du bei der Witterung fast immer. Dampf kommt auch nicht aus dem Öleinfüllstutzen, sondern aus dem Auspuff. Allerdings so stark, das man es von "Normal" unterscheiden kann. Wie gesagt, Du würdest Leistung verlieren, der Motor würde stark "klingeln" und unruhig laufen. Vielleicht sogar ausgehen. Das Kühlwasser würde weniger und der Motor sehr schnell heiß werden. Das Öl würde "schäumen" (sieht man aber beim Motorrad schlecht. Auf dem Kühlwasser schwimmt Öl (sieht man beim Motorrad auch schlecht). ----

Sieh mal im Schauglas, ob auf dem Öl Schaum ist (warmer Motor, ca. 10 min. nach Abstellen, wenn im Normalzustand die kleinen Ölbläschen verschwunden sind).

So, das waren einige Anzeichen einer defekten Zylinderkopfdichtung. Ich hatte es vorher nicht geschrieben weil es Dich verunsichern würde (hat es nun leider doch). Öl wird auch im Normalzustand nach einiger Zeit fast immer dunkelbraun. Das ist Normal.

Mach Dir nicht zu viel Sorgen. Zur Not fahre mal zu einer Werkstatt. Allerdings sollte die Vertrauenswürdig sein und nicht jemand, der Dir aus Unwissenheit eine teure Reparatur einreden will. Besser wäre es, an einem Motorradtreffpunkt einen guten "Schrauber" zu finden. Die sind meist dort bekannt. Gruß Bonny

MotoTimm 
Beitragsersteller
 31.03.2019, 12:31
@Bonny2

Hallo Bonny2,

herzlichen Dank für die ausführlichen Tipps. Also ich habe gerade einen Ölwechsel gemacht, der war eh fällig. Habe auch schon mehrere Ölwechsel die letzten Jahre an der Maschine gemacht, da sah das Öl jetzt auch nicht anders aus als jetzt.

Habe mir den Deckel des Einfüllstutzen mal genau angeschaut. Da ist tatsächlich überhaupt kein Dichtring drin. Mich wundert es daher schon fast, dass es bislang dicht hielt.

Die typischen Anzeichen einer defekten ZKD habe ich nicht; Leistung passt, kein Damp/Qualm aus dem Auspuff etc.

Wahrscheinlich liegt es echt nur an der Dichtung..

Bonny2  31.03.2019, 12:41
@MotoTimm

Meine ich doch.

Ein Tipp: Wenn Du eine neue Dichtung auf die Öleinfüllschraube machst (vermutlich ein O-Ring), mach die Schraube und die Dichtfläche am Motorgehäuse sauber. Dringt Öl aus der Öffnung, so verkrustet dort oft etwas Öl. Dieses lässt die Dichtung nicht sauber anliegen und Du hast trotz neuer Dichtung wieder einen undichten Öleinfüllstutzen. Gruß Bonny

MotoTimm 
Beitragsersteller
 20.04.2019, 21:17
@Bonny2

Ich wollte mir im Baumarkt einen beliebigen Dichtring holen, so einen aus dem Sanitärbereich. Der Verkäufer hat mir aber DRINGLICH davon abgeraten, da diese nicht Öl resistent seien.

Was meinst du dazu?

Bonny2  21.04.2019, 18:46
@MotoTimm

Recht hat er. Es gibt Gummis, die sind nicht benzinresistent. Mach keine Versuche. Wenn Du die falschen Gummis hast, können die zu einer klebrigen Masse werden. Dann hast Du ein richtiges Problem. In einer Vertragswerkstatt bekommst Du sicher die Dichtungen. Sind auch nicht teurer. Gruß Bonny