Wie dringend braucht es ABS bei einer 125er?
Ich möchte demnächst A1 machen und schau deswegen schon ein wenig nach Maschinen.
Problem ist dass die Maschine die ich gerne hätte kein ABS hat. Ich hatte mir eine Honda Varadero 125 rausgesucht, weil ich vor habe auch mal längere Strecken zu fahren (350-650 km) und sie relativ komfortabel sein soll, dazu hat sie mehr Optionen um Gepäck mitzunehmen. Dazu finde ich sie optisch ansprechend und ein V2 Motor in der 125er klasse ist natürlich ein wenig außergewöhnlich. Ähnliches gibt es halt leider nicht als 125er.
Die beste Alternative wäre wahrscheinlich eine Naked (duke 125, mt 125 etc.) jedoch wird das sicherlich einiges weniger Spaß machen darauf lange Strecken zu fahren und Gepäck ist auch eher beschränkt. Macht es Sinn nur für ABS eine Naked zu kaufen die dann mehr kostet, auf lange Strecken ungemütlich wird, teurer im unterhalt ist (Die Varadero scheint sehr zuverlässig zu sein) und Gepäck technisch weitaus limitierter ist oder ist es dann besser ohne ABS zu fahren.
Ich weiß, dass ABS hilft, jedoch ist auch nichts magisches, eine gute Antwort wie wichtig es ist habe ich jedoch leider so weit nicht gefunden. Häufig liest man „bei Sicherheit spart man nicht“ und ich verstehe natürlich was gemeint ist aber an einem bestimmten punkt spart jeder, sonst würde jeder auch die 1000 Euro für eine Airbag weste ausgeben was natürlich auch nicht der Fall ist (nicht das beste Beispiel, aber ich glaube man versteht was ich meine. Also macht es Sinn sich nur wegen ABS eine Naked zu kaufen oder ist der „Preis“ von Sicherheit unproportional, dass es sich nicht lohnt und ich stattdessen die Varadero kaufen soll.
7 Antworten
Hallo Joris,
ein vollwertiges ABS für 125er, das vorne und hinten regelt, bietet momentan nur der Hersteller Online an (Modelle Pista, Bestia und Scrambler RT). Das ABS der restlichen Hersteller wirkt nur vorne.
Ob man ein ABS benötigt, muss jeder für sich abwägen. Ich hatte an meinen Motorräder noch nie eines und kann es folglich auch nicht vermissen. Die Physik lässt sich auch mit ABS nicht ausschalten.
Das Bremsen mit ABS muss ebenfalls erst erlernt werden, denn im normalen Fahrbetrieb kommt man seltenst in den Bereich, in dem das ABS eingreift und regelt. Wenn es eingreift, darf man nicht erschrecken, wenn der Bremshebel pulsiert und das Rad entsprechend rattert. Viele lösen dann vor Schreck wieder die Bremse und machen deshalb einen Abflug, womit nichts an Sicherheit gewonnen wäre.
Ein richtig gutes ABS, das schräglagenabhängig regelt, funktioniert auch nur mit entsprechenden Sensoren. Dies ist im Einsteigerbereich nicht verfügbar, da es viel zu teuer ist.
Okay, stimmt. Aber leider regelt das ABS der Yamahas so bescheiden, dass damit sogar noch Stoppies möglich sind. Da kann ich mir das ABS dann auch sparen.
Das ist Blödsinn!!! Ein blockierendes Hinterrad quietscht etwas und bricht vielleicht etwas aus. Ein blockierendes Vorderrad in Kombination mit etwas Lenkwinkel lässt dich absteigen.
Definitiv nicht. Ein blockierendes Hinterrad lässt sich in gewissem Maße ganz gut kontrollieren.
Ein blockierendes Vorderrad kann man nur durch schnelles Lösen der Bremse wieder kontrollieren und ein Anfänger ist da mit Sicherheit überfordert.
Selbst schon mal getestet, das Vorderrad zum Blockieren zu bringen und dann die Bremse wieder lösen? Ist übrigens eine beliebte Übung bei Offroad-Trainings z. B. in Hechlingen. 😉
Ich selber fahre kein Off-road habe aber schon den ein oder anderen gewollten Stoppie gemacht und auch mal rollende Stoppies versucht und klar das braucht viel Übung und lernt sich nicht über Nacht. Dennoch ist es situationsbedingt wie schnell man ist bei niedrigeren Geschwindigkeiten ist sowohl ein Stoppie als auch ein Hinterrad noch gut zu kontrollieren, je schneller es dann wird desto eher fliegt man bei beiden hin. Da ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass mir ein Stoppie bei einer Vollbremsung lieber war(ausgenommen so steil dass du eh absteigst), als ein blockierendes Hinterrad beim abbiegen/ in der Kurve oder im Nassen, habe ich da wahrscheinlich andere Ansichten.
Das eine mal dass ich motocross gefahren bin habe ich einmal die vorderradbremse zu stark gezogen jedoch schnell genug wieder gelöst um nicht hinzufallen. Ich bin mir sicher meine mountainbike erfahrung hat mir da geholfen
"ABS" ist ein Antiblockiersystem, kein "Antisturzsystem". Es wird verhindert, dass ein oder beide Reifen beim Bremsen nicht zum Stillstand kommen. Dadurch ist weiterhin die Lenkfähigkeit gewährleistet.
Wenn du in der Kurve auf Sand triffst, rutscht das (Vorder-)Rad, egal ob mit oder ohne ABS.
Um eine eventuelle Verwirrung beim Fragesteller oder Leser zu vermeiden:
Es wird gewährleistet, dass....Reifen beim Bremsen nicht zum Stillstand kommen.
Oder: Ím Originalsatz das nicht weglassen
Das wusste ich schon, wie ABS funktioniert ist nicht die Frage sondern ob man ohne gut klar kommen kann.
Sagen wir mal so, wenn ABS, dann auch eines für Vorder- und Hinterrad. Manche 125er haben das ja nur vorne.
Ein salopper Spruch von mir: Wer so scharf bremst, dass das ABS anspringt, hat vorher schon etwas falsch gemacht. Da man aber auch als "alter Hase" nicht alle Eventualitäten abdecken kann, würde ich nicht mehr auf ABS verzichten wollen.
Die 125er Varadero ist ein feines Teil was Ergonomie angeht.
Wenn es ein Zweizylinder mit ABS sein soll: Luxxon Twinrider, Hyosung GV 125 S Aquila. Zur Bequemlichkeit hier kann ich jedoch nichts sagen.
Also meine Honda CBF 125 hat kein ABS. So in der Normalen Fahr merkt man keinen Unterschied mas sollte aber vorsichtig sein wenn man eine Vollbremse macht. Das Hinterrad Blockieren ist meisten kein großes Problem, man muss halt nur gucken das man das gewicht unterkontrolle hat. Beim Vorderrad wird die sache schon Komplizierter. Wenn das Vorderrad blockiert ist meistens schon Feierabend.
Tipp In einer Kurve nur sehr vorsichtig bremsen. In Kurven oder Wendemanöver auf gar einen Fall die Vorderradbremse benutzen. (oder nur extrem vorsichtig) Sonst Rutscht der Reifen vorne weg und du liegst dann auf der Straße
Hier muss ich korrigierend eingreifen.
In Kurven oder Wendemanöver auf gar einen Fall die Vorderradbremse benutzen
Die Hauptbremse ist und bleibt, durch die Lastverlagerung, die Vorderradbremse.
Im normalen Straßenverkehr wird von den Fahrschulen gelehrt, dass der Bremsvorgang vor der Kurve abgeschlossen sein sollte. Ist soweit auch okay, wenn man sein Tempo so anpassen kann und keine Kurve auftaucht, die "zu macht".
Wenn man in die Kurve rein bremst, dann vergrößert sich die Aufstandsfläche am Reifen - ich bekomme mehr Haftung. Wenn man überbremst, dann schiebt das Motorrad über das Vorderrad (noch kein blockierendes Rad). Dem beugt man durch die Nutzung der Hinterradbremse vor, in dem man hinten mit bremst (kein blockierendes Rad provozieren). Dadurch wird das Motorrad "gestreckt" und fällt leichter in Schräglage (beim Bremsen in Schräglage neigt das Motorrad zum Aufstellen). Deshalb bremst man max. bis zum Scheitelpunkt. Der kritische Moment ist der, an dem die Bremse gelöst wird, da sie an diesem Punkt die Aufstandsfläche verringert.
Auch beim Rausbeschleunigen aus Kurven/ Kehren kann es hilfreich sein, wenn man hinten etwas mit bremst (bei leistungsstärkeren Motorrädern) um Wheelies zu vermeiden bzw. kann man den Wheelie kontrollieren, so dass das Rad sanft aufsetzt und nicht runter plumpst, was beim Gas wegnehmen passiert und so Unruhe und Wackler produziert. Mit einem Rad in der Luft lenkt es sich denkbar schlecht. 😉
Das sind alles Dinge die ich vom Mountainbike fahren kenne. Es geht bei meiner Frage nicht darum was ABS macht oder wie man ohne faehrt sondern ob ABS den ganzen Umstand wert ist eine Naked statt der Varadero zu kaufen. Da ich nahezu keine Motorrad erfahrung habe kann ich schlecht beurteilen inwiefern ABS ein muss ist.
Sicher bringt ABS mehr Sicherheit, aber man kann auch lernen, bei blockiertem Vorderrad die Bremse schnell und kurz loszulassen..
Die Yamaha mt sowie yzf r 125 haben beide ein duales abs Bremssystem bedeutet hinten und vorne abs und kann aus Erfahrung sagen, dass man damit nichts falsch machen kann.