Motorbremse oder Kupplung ziehen?
Hallo,
ich habe seit längerer Zeit meinen Führerschein und würde mich einfach mal dafür interessieren, was im folgendem Szenario besser ist:
Ich bin noch weit entfernt von einer Ampel, an der mehrere Autos warten.
Ich muss muss also so oder so Anhalten und rolle langsam im 4. oder so an die Ampel.
Ist es nun besser, die Kupplung zu ziehen und beim Ranrollen schonmal mit gezogener Kupplung nach und nach die Gänge runterzuschalten, ohne wieder einzukuppeln, oder sollte man jeden Gang wieder Einkuppeln, sodass die Motorbremse die ganze Zeit benutzt wird?
Wenn ich so oft runterschalte, verschleißt es ja im Motor. Wäre es dann nicht besser, einfach nur Vorder und Hinterradbremsen zu benutzten, weil die günstiger sind?
Die Frage bezieht sich auf 4 Takter und mir geht es Hauptsächlich um den Verschleiß
6 Stimmen
3 Antworten
Der Verschleiß durch einlegen der Gänge ist ohne Last die gleiche, Egal ob du danach wieder einkuppelst oder nicht. Und dieser Verschleiß ist so minimal, dass der gar nicht erwähnenswert ist.
Den Verschleiß beim Ein- und Auskuppeln minimieren zu wollen ist zwar gut, aber nicht wirklich sinnvoll. Bei einem sanften Ein- und Auskuppeln ist auch hier der Verschleiß minimal. Sich Kupplungsvorgänge sparen zu wollen rentiert sich eigentlich nur, wenn man unnötig aggressiv kuppelt.
Den Verschleiß beim Kuppeln würde ich aber eher durch Zwischengas gerecht werden, anstatt durch Kupplungsvorgänge zu reduzieren.
Meiner Meinung nach ist korrektes Verhalten jeden Gang durchzuschalten.
Das hat erstens den Vorteil, dass man immer im richtigen Gang ist, für den Fall dass man kürzer als erwartet verzögern muss, oder einer Gefahr ausweichen muss. Wenn du auskuppelst fällt die Drehzahl dann wieder auf Leerlaufdrehzahl. Bedeutet im Klartext, dass du dann beim spontanen Einlegen eines Ganges und Auskuppeln starke Motorbremse hast. Das ist dann auch sehr hohe Last für Getriebe und Antriebsstrang.
Zweiter Vorteil ist natürlich schlichtweg dass du Benzin sparst. Bei Einspritzern gibt es eine sogenannte Schubabschaltung, die bis kurz vor der Leerlaufdrehzahl die Benzinzufuhr kappt und bei Vergasern mit einer Drosselklappe wandert der Unterdruckgradient vom Nadelventil zur Drosselklappe, was effektiv bedeutet, dass du weniger Benzin verbrauchst.
In der Fahrschule solltest du eigentlich auch gelernt haben konsequent die Gänge runter zu schalten. Und wenn nicht, dann Schande über den Fahrlehrer.
Danke für den sehr informativen Kommentar!
Ich habe bereits meinen Fahrlehrer darüber gefragt, wollte aber auch noch jemand anderen Fragen, um zu sehen, ob Andere es auch so machen, oder nicht.
Er meinte, dass man nicht unbedingt wieder nach jedem Gangwechsel einkuppeln muss (z.B. Wenn man nicht mehr die Zeit dafür hat)
Die Frage und Antworten aus dieser Frage ähneln deinem Thema stark: https://www.motorradfrage.net/frage/wie-fuer-die-ampel-schalten
Weisst du, wenn du auf eine Ampel zufährst ist das OK, wenn du die Bremsleistung des Motors ausnutzt, aber eine Lebensphilosophie zum allgemeinen anbremsen von Kurven würde ich daraus nicht machen. Bremsbeläge sind billig, Kupplungen sind teuer.
Dankeschön. Ich hab' leider selbst nichts gefunden, was dem Nahe kommt :)