Nachteile bei Drosselung über Gaswegbegrenzung ?
Ich hatte kürzlich einen Bericht über 2 aktuelle auf 48PS gedrosselte Motorräder gelesen, finde den aber nicht mehr.
In diesem Bericht wurde das eine Motorrad über die CDI gedrosselt, jedoch mit voller Drehzahlspannbreite. Das andere Motorrad wurde über einen Gaswegbegrenzer auf 48PS gedrosselt. (Ich denke dass hier der gasweg soweit zurückgenommen wurde, das das Motorrad nicht mehr schneller als eine Geschwindigkeit X fahren kann, die sonst ein Motorrad mit 48 PS auch erreichen würde)
Sinngemäß wurde dort geschrieben, dass das erste Motorrad einen rel. sauberen und guten Durchzug hatte, während das 2. Motorrad dank Gaswegbegrenzer erst gar nicht in die Region des höchsten Drehmomentes kam und im direkten Vergleich recht lahm wirkte.
Ist dies so richtig und wenn ja, dann kann ich manche Neulinge und ihren Wunsch nach mehr Leistung verstehen?
2 Antworten
Nachbrenner hat recht. Die Geswegbegrenzung ist eine der primitivsten Drosselungen und hinterlässt eine lahme Krücke, die, wenn sie längere Zeit so misshandelt wird, auch Schaden nehmen kann. Besonders bergab im Schiebebetrieb kann sie gefährlich abmagern. Ausserdem läuft sie in einem ungünstigen Leistungs - und Drehmomentbereich, was den Verbrauch hochtreibt.
Beim Zweitakter hast du mit einem Gaswegbegrenzer im Schiebebetrieb schneller einen Kolbenklemmer als du Gack sagen kannst. Beim Viertakter ist das nicht ganz so schlimm, aber es genügt immer noch für eine Motorenüberhitzung. Bei Einspritzanlagen und Lambda Sonde passiert das nicht.
Generell ist wichtig um wieviele % die Leistung gedrtosselt werden soll. Wenn die Drosselung höher als 50% ist, schadet eine Drosselung über den Gasweg dem Motor. Eine Drosselung über die Elektronik, macht im Prinzip nichts kaputt, aber der Spritverbrauch steigt in jedem Fall, weil du dich unterhalb des normalen maximalen Drehmoment aufhalten musst.
Das ist doch mal ein gute Erklärung und räumt die Mähr aus dem Weg von einer Drosselung ohne Schaden und anderer Nachteile wie z.B. Verbrauch. Danke!
Es gibt aber auch andere Arten der Drosselung als Gaswegbegrenzung, da ist es nicht unbedingt Gott-gegeben, dass der Verbrauch hochgeht. Hatte mal als Ersatzmotorrad eine CBF600 , die war auf 34 PS gedrosselt, habe halt nicht unbedingt versucht, das Maximum rauszuholen, der Verbrauch war bei knapp 4 Litern... das hätte ich damals z.B. mit meiner 600er Hornet nie geschafft, da waren es immer so um die 5+ . Die CBF fuhr sich so wie eine 350er aus meiner Jugendzeit und wirkte auch nicht irgendwie unharmonisch... die Drosselung war aber von dem HH-Händler eingebaut worden (also nicht irgendwo bei Ebay bestellt) , das Bike war zum Probefahren für FS-Anfänger gedacht (damals 2007).
Hallo Silver
Der Bericht stand glaube ich in der Motorrad News und das ist doch klar. Guzzis Zweiventieler hatten ein markantes Drehmomentloch im mittleren Drehzahlbereich, das heist, es geht nur schwer in höhere Drehzahlregionen, bis dieses Drehmomentloch überwunden wird. Wenn da die Gaswegbegrenzung greift, geht kaum was vorwärts, weil der Motor mit sich selbst ein Problem hat. Regelt man das Ganze über die CDI, kann man die Drehzahl z.B. in Gang 6 begrenzen, in Gang 1 bis 5 jeweils wo anders usw. da lässt sich viel besser und für mehr €ronen die Sache regeln. Die Gaswegbegrenzung nimmt darauf keine Rücksicht.
Gruß Nachbrenner
Es ist wohl ein Novum, dass ich dir widersprechen muß. Dass ein gedrosseltes Moped automatisch eine lahme Krücke ist, wurde und wird durch unseren Kollegen Fabian widerlegt (die Harzfahrer können das auch bestätigen). Weiterhin beeinflusst die Drosselung mittels Gaswegbegrenzung den allein Zufluss von Benzin (Gemisch), aber nimmt keinen Einfluss auf Vergaser / Einspritzanlage im Schiebebetrieb (Stellung des Griffes auf Null). Es ist davon auszugehen, dass es keinen Unterschied im Schiebebetreib macht, ob das Moped gedrosselt ist, oder offen. Wenn es nicht so wäre, würde der Begriff "Primitiv" wahrlich nicht passen.