Ist Autobahn schädlich für eine 125er?
Servus,
Ich bekomme in naher Zukunft meine neue 125er (Mt 125) und mit ihr werde ich öfters auf der Autobahn fahren (+- 80km) und ich habe Bedenken das aufgrund der gleichbleibenden hohen Drehzahl und der Entfernung ich mir den Motor kaputt fahre. Könntet ihr mir bitte als erfahrene Biker eure Erfahrungen bzw Bedenken sowie Tipps mitteilen? (Natürlich werde ich vor Antritt der Reise das Öl und Kühlwasser checken)
Danke!
Drive safe!
4 Antworten
Servus!
Konstant hohe Drehzahlen mag kein Motor dauerhaft.
Einzylinder noch weniger, als ihre mehrzylindigen Kollegen.
Bis das Motoröl die Betriebstemperatur (liegt je nach Motor zwischen 80⁰C und 120⁰C) erreicht hat, dauert es ca. 15 bis 20 Minuten - folglich etwa 10 - 15 Minuten später als das Kühlwasser die Temperatur erreicht und eine evtl. vorhandene Kontrollleuchte erlischt.
Im Bereich der Betriebstemperatur arbeitet der Motor am effizientesten und mit dem niedrigsten Verschleiß. Bei winterlichen Temperaturen wird diese Marke natürlich später erreicht.
Wenn du die Möglichkeit hast, die Fahrten auf der Landstraße zu absolvieren, würde ich das empfehlen. Auf der Autobahn fahren macht keinen Spaß, ist nicht gut für den Motor und du fährst dir die Reifen eckig. Ohne Windschutz (MT-125) ist es auch anstrengender, da du den Kopf ständig in der selben Position im Fahrtwind hast. Da würd ich persönlich mehr Fahrzeit einplanen und die entspanntere Landstraße wählen. Auch das Fahren selbst lernst du auf der Landstraße wesentlich besser als auf der Autobahn.
Dauerhaft mit Maximaldrehzahl zu fahren wäre jetzt nicht so ideal, der Motor sollte es aber auch auf längere Sicht abkönnen.
Wichtig nur, dass du dich recht penibel an die Einfahrhinweise des Herstellers hältst und die Kiste auch nicht mal zum Spaß etliche Male im Stand in den Begrenzer jagst.
Vor 50 Jahren war das kein Problem. Mit zwei 50ccm Kleinkrafträdern von Kreidler wurde Hamburg- Wien- Hamburg mit Vollgas anstandslos bewältigt ( Motorrad Test) und damit schneller als die Eisenbahn. Auch meine 175er 15PS Cz schaffte 1000Km Vollgasfahrten klaglos. Vielleicht ist die Zweitakttechnik doch nicht so anfällig? Vor 50 Jahren war sie jedenfalls standfest.
Übrigens war meine längste Tour mit meiner XJR nur 880km lang und nicht Vollgas (ging über 10 Alpenpässe und Nachbarin als Sozius). Lag wohl am meinem fortgeschrittenem Alter.
Das Morgenland ist weit : Kröher, Oskar (Oss): Amazon.de: Bücher
auch lesenswert und ein echtes Abenteuer mit einer Vorkriegs NSU
DAS! mit Abenteuerin Margot Flügel-Anhalt | ARD …
Es geht auch, nach etwas Startschwierigkeiten mit heutigen 125ern
also kein Motorrad Latein
Mit 90 -100 kmh kannst du das schon machen, würde aber nicht dauerhaft Vollast fahren.
Hast wahrscheinlich recht, bin wohl noch von meiner alten 450er Honda "traumatisiert" ;) , hab da plötzlich wie im Kriegsfilm eine Rauchfahne wie von einer angeschossenen Spitfire hinter mir her gezogen (Loch im Kolben).
Die Kolbengeschwindigkeit liegt bei der MT-125 bei 19,53 m/s, wenn er die max. Drehzahl ausnutzt.
Die 200 PS Supersportler liegen zwar noch darüber, aber bei denen werden dann auch andere Materialien verbaut, um die Motoren standfester zu machen.
Das ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen und hat nichts mit der Realität zu tun.
Und die alten Zweitakter haben entsprechend geraucht, weil sie durch die großen Toleranzen bzw. Verschleiß den Kraftstoff nicht mehr sauber verbrannt haben.
Und auch hier - einen alten luftgekühlten Zweitakter mit einem modernen Viertakter mit Einspritzung zu vergleichen, macht keinen Sinn.
Meine CB 250 K0 wurde schon vom Vorgänger recht misshandelt und von mir kam der Rest. Meine unkaputtbare Cz hat mir anschließend gezeigt, daß weniger oft mehr ist.
@marty10 Irgendwie bekomme ich was nicht richtig mit. Hier im Forum wird der Viertakter über den Schelln Zwanzger ob seiner Haltbarkeit gelobt, während man beim Zweitakter am liebsten alle 20 Kilometer den Kolben wechseln würde. und Luftgekühlt ist besser als Flüssig???
Die Japaner haben vor 60 Jahren bewiesen, daß fünfstellige Drehzahlen im Serienbau machbar sind und ihre 125er Motoren sind in allen Höhen- und Klimazonen dieser Welt sehr zuverlässig.
Alles gut, wir schwadronieren hier von unseren Erinnerungen aus den 70ern. Habe danach eine 500four, eine Hornet, und später eine CBF 1000 und eine Fireblade gefahren, die sind alle nicht kaputt zu kriegen, die beiden letzteren fahre ich heute noch, sie haben über 100000 km auf der Uhr.
Nun machts dem Buben nicht so viel Angst. Die MT hat eine Literleistung von 120PS, Supersportler haben 200 und mehr PS. Die mittlere Kolbengeschwindigkeit dürfte bei 10- 12 m/s liegen, anders als bei langhubigen englischen Dampfhämmern a´la BSA Goldstar (18 m/ s), die auch den Komfort von Ausgleichswellen nicht kannten. Von der technischen Seite sehe ich für die MT keine Probleme, zumal sie über einen Drehzahlbegrenzer verfügt. Und mehr als 115 km/ h geht sie eh nicht.