Ist nicht jede Einspritzung eine Direkteinspritzung?
Oder anders herum, was unterscheidet eine Direkteinspritzung von einem normalen Motor mit Einspritzung? Steuerelektronik wird doch bestimmt in beiden Fällen nötig sein...
1 Antwort
Zu den super Antworten von disabler und my666 als Ergänzung, dann wird es vielleicht noch klarer:
Bei der Saugrohreinspritzung wird ein (nahezu) fertiges Gemisch aus Luft und Kraftstoff in den Zylinder angesaugt, da ja schon vor den Zylinder in den Ansaugweg eingespritzt wird. Dieses Gemisch muss zündfähig sein.
Bei der Direkteinspritzung wird nur reine Luft in den Zylinder gesaugt und erst dort der Kraftstoff eingespritzt. Man könnte es dann, wenn man wollte, so hinbekommen, dass sich nur an der Zündkerze ein zündfähiges Gemisch bildet und ansonsten im Brennraum ein Luftüberschuss da ist (für die Spezis: Lambda größer 1). Bei Luftüberschuss (z. B. 1,4) geht der Verbrauch nach unten, die Schdstoffe (bis auf einen) auch. Nur funktioniert dann ein herkömmlicher Kat nicht mehr richtig.
Jetzt muss ich doch ein bisschen weiter ausholen, es gibt nämlich noch mehr Unterschiede:
bei der Saugrohreinspritzung hast du eine Drosselklappe die du über den Gasgriff auf- und zumachst. Damit regelst du die Menge des angesaugten Gemisches und damit die Leistung.
Bei einer Direkteinspritzung könnte man ohne Drosselklappe auskommen. Es wird immer die volle Menge Luft angesaugt und die Menge des eingespritzen Kraftstoffes regelt die Leistung. Dann ist aber die o. g. Voraussetzung wichtig, dass sich an der Zündkerze ein zündfähiges Gemisch vorhanden ist, sonst läuft er gar nicht. Volle Füllung mit Luft heißt aber volle Verdichtung, also ein Riesenvorteil. Bei der Saugrophreinspritzung hat man ja meist nur eine ganz schlechte Verdichtung, weil der Zylinder nur zum Teil gefüllt ist.
Für Motorräder aber wichtig: bei der Direkteinspritzung sind keine hohen Drehzahlen (über ca. 6000/min) mehr möglich sind. Deshalb gibt es meines Wissens noch kein Mrd mit Direkteinpritzung. Eigentlich war das also eine Autofrage. ;-)
Richtig, bei herkömmlichen Motoren und bei niedrigen Drehzahlen. Deshalb gibt es wahrscheinlich bisher auch noch nicht viele (immerhin den 300 SL früher in den 60ern, den Peugeot 504, heute fast nur die CGI und welche von Mitsubishi). Bei einem Gegenläufer geht es aber problemlos, nur gibt's den (noch) nicht in Serie. ;)
Und es gibt sogar Diesel mit Drosselklappe wegen dem Rundlauf im Standgas.
Wenn alles einfach wäre, hätten wir weniger Probleme. Ich finde es aber gut so. Dann trennt sich die ingenieurtechnische Spreu vom Weizen. ;-))
Direkteinspritzung ohne Trosselklappe funktioniert bis jetzt nur bei Dieselmotoran wirklich perfekt. Bei Benzinmotoren gibt es da immer noch Probleme. Bei Benzinmotoren werden die Direkteinspritzdüsen auch immer noch zu heiß.