Warum kauft man China-Schrott-Mopeds?
Ich war und bin ein Gegner von Billig-Motorräder aus China. Die stellen auf Grund der "billigen" Materialien und deren Verarbeitung eine Gefahr für sich und Andere da. Mein Junior hatte sich so einen Roller (ca. 2 Monate alt) von einem Freund geliehen und sich natürlich bei nasser Fahrbahn "lang gemacht". War nicht schnell , ca. 30 Km/h. Die Plastikteile zerbrachen an allen möglichen Stellen. Der Roller war nur noch Schrott. Ihm ist außer ein paar blaue Flecken nichts passiert. -----
Ein Grund mehr, diese Billigteile zu verdammen. ---- Nun habe ich aber eine interessante Diskussion gehabt. Warum kauft man so etwas eigentlich? Meist sind es junge Menschen, die nicht viel Geld zur Verfügung haben. Die Eltern haben auch nicht so viel, sind möglicherweise sogar noch getrennt. Der Roller/Moped wird meist zum Zwecke des Transportes (Schule usw.) gekauft, weniger als Hobbyinvestition. Die meist Jugendlichen und auch deren Eltern haben sich nicht so intensiv mit der Technik vertraut gemacht wie wir. Wir kennen uns mehr aus. Damit meine ich nicht nur in Bezug auf nur Motorräder. Wir sind meist älter und haben vielleicht selber unsere Erfahrungen mit "Billigteile" gemacht, oder davon gehört. Das ist unsere Erfahrung und dazu kommt noch einiges an Wissen um die motorisierten Zweiräder. Dieses Wissen und diese Erfahrung fehlt denjenigen, die nur über den Preis entscheiden.
Sind wir mal ehrlich: Keiner kauft teuere Artikel weil er die deutsche Wirtschaft ankurbeln und Arbeitsplätze sichern möchte. Ist zwar ehrenhaft und zum Teil auch eine gut gemeinte Ausrede, aber letztlich entscheidet die Qualität und der Preis. Die Zeiten sind vorbei, heute muss jeder rechnen. Nebenbei: Ich glaube nicht, dass bei BMW alles von BMW oder deutschen Zulieferern hergestellt wird. Es sind sicher viele Teile aus China mit verbaut. Genau wie bei Harley, die japanische Teile mit verbauen, aber abstreiten. Ach so: Wieso bekommen denn die China-Teile vom Materialprüfungsamt einen Stempel und die Fahrzeuge einen deutschen TÜV, der ja als eines der stärksten Untersuchungen hat?
Ich werde versuchen in Zukunft nicht mehr die "große Keule" über die Käufer von China-Schrott zu schwingen. Vielleicht ist grade dort unsere Erfahrung gefragt. Vielleicht erreicht man mit einer guten Beratung mehr als nur "draufzuhauen". Es wird mir sicher nicht immer gelingen, aber der erste Ansatz ist schon viel wert. Gruß Bonny
7 Antworten
Tja Bonny, wie lange muss so ein Roller "überleben"? 2-3 Jahre? Wieviel darf so ein Roller für nen 15/16jährigen kosten? Möglichst wenig.
Die Plastikteile brechen bei allen Rollern, wenn man fliegt.
Meine persönlichen Erfahrungen:
Ich hatte eine Aprilia, sie "lebte" eigentlich lange, der Mercedes, der mich abschoss, war natürlich stärker ;-) - paar Plastikteile haben natürlich was abbekommen. Vorher hatte ich ein Honda-Mofa, war auch o.k. Zum Schluss hatte ich einen Baumarkt-Roller, war nach der Aprilia definitiv ein Abstieg, sowohl qualitativ als auch vom "Fahrgefühl" - wenn ich bei Rollern hier überhaupt von Fahrgefühl sprechen darf :-).
Sohnemann fährt jetzt seit Sommer eine Kymco, 4-Takter, mal schauen, ob dieser "China-Kracher" was taugt. Wir haben uns paar gebrauchte Markenroller angeschaut. Das Ergebnis war ernüchternd: die günstigen waren in einem desolaten Zustand, die anderen "Gebrauchten" kosteten annähernd gleich viel wie das neue Teil. Der Vorteil beim Neukauf: Garantie/Gewährleistung. Und ich brauch mir keine Gedanken zu machen, wer der Vorbesitzer dieses Rollers war, wie er umgegangen ist damit.
Und ja, ich gebe es offen zu, beim Ausgeben meiner paar Euros, die ich zur Verfügung habe, schaue ich tatsächlich nach dem Preis und nicht unbedingt nach der Herkunft (wobei es mir dann doch widerstrebt, mir Äpfel aus Südafrika zu kaufen, da bezahl ich dann tatsächlich die unverschämten Preise der heimischen Ware).
Es kann sich nicht jeder einen Roller für 2-3.000 Euro leisten! So schlecht wie ihr Ruf sind diese Chinaroller nicht immer man darf allerdings nicht zu hohe Ansprüche an die Verarbeitung stellen. Allerdings sollte man auch ein passionierter Schrauber sein wenn man sich solch einen Motorroller kauft!
Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass du dir selbst widersprichst. So schlecht sind die Chinaroller nicht, aber ein passionierter Schrauber sollte man schon sein. Entweder oder, nicht wahr?
Warum Bonny
Warum hatte ich mir als Jungspund die CB 250 K gekauft? Kein Geld an der Naht und die DKW´s BMW´s NSU´s, dagegen war die Honda ein hübsches Ding. Gut, ihre Yokohamas, vorne Rille, mussten nach dem ersten Regen den Metzler Block 5 weichen. Die „Schweißnähte“ am Rahmen, schluck, waren damals aber die besten aus dem Lande Nippon. Habe neulich eine Katana angesehen und ja, waren die besten. Und 26/ 30 PS war in der 250er Klasse eine Hausnummer, BMW 12 bis 18, die anderen deutschen inkl. MZ auch nicht mehr. Klacks trieb das Teil auf dem Nürburgring zum Rundenrekord in ihrer Klasse und darum.
Ihr Fahrwerk 5cm Federweg hinten und vorne, ein “Traum“ ne Hüpfburg war nix dagegen und als ich mal eine R69S unter den Hintern bekam, hätte ich fast einen Abflug gemacht, weil sie wie ein Brett lag und nicht, wie gewohnt, durch die Kurve gehoppelt ist.
Die Formosa Chinesen bauen ja vernünftige Sachen… alter Mann, Formosa, Taiwan!!! natürlich.
Und noch einen Vorteil hatten wir. Fahrradschläuche flicken, das mussten wir schon können, wollten wir nicht zu Fuß den Kumpels hinterher hecheln und abends kam ein Vater nachhause, der stand einem bei „Jugend forscht“ ab und an bei.
DH für nen sehr guten Beitrag, Wolfgang! Und fein, dass du deine schöne Honda von damals uns zum Betrachten freigibst, da kannst staunen, Biker! Gruss nach Bayerisch-Schwaben, Kumpel ;-)
Die Sachen sind billig und das drückt auch hier die Preise (was ich in gewissen Grenzen nicht schlecht finde) , und an Taiwan und Hongkong sieht man, was für ein Potential in diesen Ländern steckt. Mit der Qualität wird sich sicher auch noch einiges verbessern und dann müssen wir uns hier warm anziehen.
Unser Vorteil und unsere Chance liegt in unserer Freiheit, denn Erfindungen und echte Innovationen werden meist von Freigeistern erschaffen, die es in totalitären Staaten wie China nie aushalten würden, bzw. dort nie so recht zum Zug kommen, hier liegt unsere Stärke. Die LED-Lampe wurde nicht auf einem kommunistischen Parteitag erfunden, die Genossen Tüftel und Logik ist noch keine Parteimitglieder. Das ist China's Schwäche, aber zum Glück weiss der grosse Vorsitzende das noch nicht ;-)
"Die Sachen sind billig und das drückt auch hier die Preise (was ich in gewissen Grenzen nicht schlecht finde)" - Ich möchte gerne dein Gesicht sehen wenn dein Chef dir demnächst mitteilt, dass dein Gehalt halbiert wird, weil die Asiaten die gleiche Arbeit billiger machen. Ob du dann die Preisdrückerei noch so gut findest!? ...kopfschüttel...
Wenn ein Asiate die genau gleiche Arbeit für den halben Preis eines Deutschen macht, warum sollte der Deutsche dann ein Recht darauf haben das Doppelte zu verdienen? Das ist nunmal freie Marktwirtschaft. Am Ende profitieren beide Seiten (vorrausgesetzt es werden keine Patentrechte verletzt o.Ä.)
Das kann ich dir gerne verraten: weil die Asiaten - Japaner ausgenommen - von Qualitätsarbeit nichts halten! Pfusch, Ungenauigkeit und Billigmaterialien gehören dort zur Lebensphilosophie.
Da Rot China noch immer als ein Entwicklungsland gilt, dürfen sie zollfrei zu uns exportieren und werden noch zusätzlich gefördert. Dafür kopieren sie unsere Sachen und überschwemmen damit die Welt. Unser „Hirnschmalz“ bleibt damit auch auf der Strecke. Vielleicht kommst Du mal nach Shanghai, ein „Entwicklungsland bestaunen.
Äh, wie weit kommst Du hier wohl mit den 50$ Monatslohn eines chinesischen Arbeitssklaven?
Ich wollte ja nur deutlich machen das freier Wettberwerb im Prinzip erstmal eine gute Sache ist.
Auch mit den paar cent die ein Textilnäher in der 3. Welt verdient kommt man hier nicht weit. Deswegen werden hierzulande auch keine Textilien mehr hergestellt.
Das ausgerechnet China in der EU noch Zollvorteile genießt wusste ich nicht und ohne mich jetzt näher damit beschäftigt zu haben würde ich es mal als "äußerst fragwürdig" bezeichnen.
Angeboten wird, was nachgefragt wird. Wenn die Leute billigen Schrott statt höherpreisige Qualitätsprodukte kaufen möchten: selber Schuld. Am Ende glaube ich aber, dass sich Qualität durchsetzt. Und damit wären wir auch wieder zurück beim ursprünglichen Thema :- )
Gruß - Lucas
@Lucas 193 --- Ich denke, dass Du noch sehr jung und unerfahren bist. Ist jetzt nicht bös gemeint. --- Natürlich könnten wir die Artikel auch preiswerter herstellen ("billig" ist etwas anderes). Dann müsste aber irgendwo Geld gespart werden. Bei den Rohstoffen ist heute auf dem Weltmarkt kaum noch etwas zu sparen. Also spart man an den Personalkosten. Das heißt, Entlassungen und der Rest muss die Arbeit der Entlassenden mitmachen. Wer soll die Arbeitslosen dann noch finanzieren? Die paar, die noch Arbeit haben? Denen muss der Lohn soweit gekürzt werden, das es nicht mehr zum Leben reicht. Es würden nur noch Wenige freiwillig arbeiten gehen. Selbst diejenige, die noch gut verdienen, könnten sich viele Artikel nicht mehr kaufen. Die sind vom Markt verschwunden. Weil es sich kaum noch einer diese "Luxusartikel" leisten kann, sind die Firmen in die Insolvenz gegangen.
Das schlimme daran ist, das passiert nicht nur in Deutschland. Andere europäische Länder hat es schon getroffen. Deshalb der "Rettungsschirm", weil sonst der Binnenmarkt zusammenbricht. Die Folgen davon sind extrem. Keiner möchte verhungern, dann lieber Kriege zum Überleben und zur Besitzstandswahrung führen. ----
Einfach mal weiter denken, oder sich etwas belesen. Die Geschichte hat gelehrt, dass wenn schlechte Zeiten sind, irgendwelche Spinner es leicht haben die Massen zu beeinflussen. Das kann sehr gefährlich werden, wie wir ja selber erfahren haben. Damit meine ich nicht nur unsere Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart (Korea, die ehemaligen GUS-Staaten, Mittelamerika, usw, usw.). ------- Ich könnte Dir hier einen mehreren Seiten langen Vortrag über Volks- und Betriebswirtschaft sowie Marketing schreiben, aber es soll hier nur eine Anregung zum weiterdenken sein, nicht meine dritte Diplomarbeit in dieser Fachrichtung. Gruß Bonny
Natürlich könnten wir die Artikel auch preiswerter herstellen
Ebend nicht. Die Personalkosten sind in Deutschland unverhältnismäßig höher als in Asien. Deshalb macht es Sinn, dort günstig zu produzieren.
Im Rest deines Beitrages kann ich den roten Faden leider nicht ganz erkennen. Warum sollten Effizienzsteigerungen (z.B. im Personalbereich) zu dauerhafter Massenarbeitslosigkeit führen?
Ich habe deinen Grad an Altersweisheit wohl noch nicht erreicht und ziehe mich daher in Demut zurück. Den Ratschlag weiter zu denken oder mich in dieser Richtung weiter zu bilden werde ich als angehender Wirtschafts-Student gerne beherzigen.
Gruß - Lucas
Als angehender Wirtschaftsstudent solltest Du Dir aber mehr Gedanken machen. Kurze Erklärung: Für die Firmen ist es im ersten Moment natürlich günstiger im Ausland zu produzieren, aber eben nur im ersten Moment. Wenn nicht mehr in Deutschland produziert wird, weil wir mit den Löhnen noch mehr sinken und die Löhne im Verhältnis zu den Kosten für die Arbeitnehmer nicht mehr deckend sind, müssen die Firmen Insolvenz anmelden. Wer soll denn in den Betriebsstätten produzieren wenn keiner mehr da ist, der für viel weniger Geld arbeiten kann. Die Mieten und die Lebenserhaltungskosten fallen doch nicht proportional? Wer von den vielen Arbeitslosen soll denn die Waren kaufen? ----- Keine Käufer = keine Produktion = kein Arbeitnehmer-Bedarf ----- Das heißt noch mehr Arbeitslose die ernährt werden müssen. Das Gesundheitswesen wird schlechter, weil die Lohnabgaben fehlen. usw, usw. Da greift eines ins Andere. ---
Nur mal als Anregung, was viele nicht verstehen die sich damit nicht befasst haben: Warum ist der "Euro" eingeführt und die Löhne halbiert worden? Unsere Löhne waren im Welthandel zu hoch nach dem "Wirtschaftswunder". Waren aus Deutschland sind zwar qualitativ hoch, aber wer soll die bezahlen? Den größten Teil der Weltbevölkerung geht es schlechter als uns. Es war abzusehen, dass die Löhne noch mehr steigen und damit für den Welthandel und dem Warentausch (mit Auf- und Abwertung) unerschwinglich geworden wären. Deutschland ist nicht "die Welt", auch wir müssen überleben. Das ist mit der Premium-Preispolitik auf Dauer nicht machbar. Der Euro war eigentlich der Versuch eine "stille Inflation" zu stoppen. Das der Euro total "entglitten" ist, steht auf einem anderen Blatt. Würde eine unendliche Diskussion werden, daher gehe ich hier nicht näher darauf ein.
Nun zum Thema "Altersweisheit": Ich bin studierter Dipl.-Betriebswirt (FH) und studierter Dipl.-Kommunikationswirt (FH). 2004 war ich mit den Studien fertig, also nicht vor der "Steinzeit". Solltest Du in Berlin studieren, kann es passieren dass wir uns persönlich bei einer Vorlesung kennenlernen. An "meiner" Fachhochschule ist es gedacht demnächst wieder als Gastdozent Vorlesungen zu halten. Aus gesundheitlichen Gründen ging es nicht in letzter Zeit. Bin aber wieder "im Aufstieg". Also Vorsicht mit der Bezeichnung "Altersweisheit" wenn man sich nicht kennt. Was ich oben beschrieben habe, entspricht genau den Tatsachen. Frage mal diejenigen hier, die Selbstständig sind oder waren. Die wissen genau was gemeint ist.
Es ist hier nicht der richtige Ort um Dir eine Einführung in VWL (ist ein Block im Studium BWL-Marketing) zu geben. In Deinem Studium wirst Du aber die Zusammenhänge sehr schnell erkennen. Nach 2 Semester Deines Studiums können wir sicher schon anders diskutieren. Gruß Bonny
Nachtrag: Das Wissen um dieses Thema habe nicht ich erfunden. Es lehren die Professoren in Ihren Vorlesungen. In einschlägigen Fachbüchern und im Internet kann man das auch nachlesen. Auch ich habe es lernen müssen (war schwer). Die weiterführenden operativen und strategischen Ziele bzw. Analysen ergeben sich daraus. In Deinem Studium wirst Du auch lernen was "Produktlebenszyklus, Produktpolitik, Distributionspolitik, Bedürfnis- und wertorientierte Marktsegmentierung und natürlich die Preispolitik" damit zu tun haben.
So, lassen wir es dabei. Wenn Du mehr wissen möchtest, dann diskutieren wir im Forum weiter. Obwohl eigentlich alles von meiner Seite geklärt ist. Eine Vorlesung gebe ich hier nicht. Ist nicht der richtige Ort und entspricht auch nicht meine Honorarvorstellung. ;-) ----- Komm zum Mf-Treffen 2014, da können wir die ganze Nacht diskutieren. ;-) Gruß Bonny
Hallo Bonny, Hallo Allerseits, mein Beitrag zu diesem Thema: Qualität ist eine Geldfrage, für die Produzenten, die Händler und die Kunden/Verbraucher. Die Billigkonkurrenz aus Asien bestimmt den Preis vieler Waren, deshalb verlagern so viele Industriekonzerne und grosse "Ketten" wie etwa NKD, H&M, New Yorker, Takko sowie Giganten der Schuh- und Sport-branche (Adidas, Puma, Nike usw.) und die Autohersteller VW, Daimler-Benz usw. ihre Pro- duktion zu Teilen oder (siehe NKD) ganz nach Asien!
Es kann sich auch niemand dem entziehen: alle Menschen auf der Erde leben in diesem Kreislauf, auf lange Sicht auch aussterbende Völker im Busch, leider ;-((( Am Bsp. von Honda, Suzuki, Yamaha, Kawasaki u.a. sieht man, wozu Asiaten in der Lage sind! Mann & Frau sieht es aber auch an den Schuhen und der Kleidung, die wir tragen: das meiste kommt ebenfalls aus Asien! Gewusst? VG Jayjay ;-)
Hallo Maria
bei der Nachbarin ihrem Roller brechen sie auch ohne Flug, einfach so (:-(